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18.07.2017 | 10:51 | Getreidebau 2017 

Landwirte hoffen auf Sonne und Wärme

Hannover - Der Regen der vergangenen Tage hat vielen Feldern gut getan und Defizite der vorhergehenden Wochen etwas ausgleichen können. Jetzt aber wünschen sich in erster Linie die Getreidebauern eine Schönwetterperiode, teilt der Landvolk Pressedienst mit.

Getreidebau 2017
Sonne und Wärme für's Getreide. (c) proplanta
„Die Erntezeit hat begonnen, dann muss die Sonne vom Himmel scheinen“, schildert Jürgen Hirschfeld, Vorsitzender im Ausschuss Pflanze des Landvolks Niedersachsen.

Zunächst steht jetzt noch die Ernte der Wintergerste an, sie wurde auf rund 150.000 ha ausgesät. Sie hat unter dem kalten Frühjahr und in einigen Regionen auch der Winter- und Frühsommertrockenheit gelitten. Die Gesamterntemenge wird auf rund eine Millionen Tonnen und damit etwas geringer geschätzt als im Vorjahr.

Aber auch der Winterweizen, mit einer Anbaufläche von gut 400.000 ha, wichtigste Getreideart in Niedersachsen, benötigt jetzt Sonne und Wärme, damit sich die Körner füllen können und dann langsam reifen. „Lange Regenphasen zur Erntezeit gehen immer zu Lasten der Qualität und strapazieren die Nerven der Landwirte heftig“, erklärt Hirschfeld.

Roggen und Sommergerste, niedersächsische Spezialitäten, profitieren jetzt ebenfalls von der Sommersonne. Roggen wird landesweit auf knapp 120.000 ha angebaut, die Erntemenge könnte ebenfalls leicht über dem Vorjahresniveau liegen. Der Brotroggen ist im Reifestadium empfindlich gegen Feuchtigkeit, die Qualität der Körner kann in Mitleidenschaft gezogen werden.

Roggen ist eine wichtige Kultur auf den leichten Sandstandorten der Lüneburger Heide, dies gilt auch für die Sommergerste als einem Rohstoff für die Bierproduktion. Auf der traditionellen Braugerstenrundfahrt im Peiner Raum wurden ansprechende Felder besichtigt. Allerdings haben auch bei der Braugerste einige Flächen bereits unter dem Dauerregen der vergangenen Tage gelitten, sie sind, wie die Landwirte sagen, ins Lager gegangen. Hier muss die Sonne jetzt für Abreife und damit bauchig-runde Körner sorgen, wie sie die Mälzer bevorzugen.

Die in Niedersachsen überwiegend angebaute Braugerste „Quench“ erfüllt die Qualitätsansprüche der Mälzer hervorragend, die Landwirte würden eine höhere Ertragsfähigkeit bevorzugen. Die Braugerste hat noch etwas Zeit zum Reifen, sie schließt nach dem Winterweizen die Getreideernte ab.

Die Landwirte hoffen mit der Braugerste auf eine gute Vermarktung mit Zuschlägen gegenüber der Futtergerste, da die Lagerbestände verkauft sind und die gleichmäßigen und großen Partien aus Niedersachsen bei Mälzern und Brauern beliebt sind. Braugerste soll dicke Körner mit recht geringen Eiweißgehalten liefern, dann entspricht sie den Wünschen der Verarbeiter.
LPD
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