Auf ihm soll neben der Anbauwürdigkeit auch die Wirtschaftlichkeit der Weizenproduktion zur Diskussion kommen. Da Weizen dominant in unseren Fruchtfolgen vorkommt, bestehen phytosanitäre Probleme, die es aufzuzeigen gilt.
Die hohe Anbaukonzentration von über 35 % der Thüringer Ackerfläche beeinträchtigen jedoch die Möglichkeiten in der Fruchtfolgegestaltung, die Ertragsleistung und die phytosanitäre Situation in der Winterweizenproduktion. Dies trifft insbesondere auf den aufeinanderfolgenden Anbau von Winterweizen auf einer Fläche, den „Stoppelweizenanbau“ zu, dessen Anteil in der Thüringer Praxis in den letzten 10 Jahren durchschnittlich 23 % betrug. Zu dieser Thematik werden in Thüringen und Sachsen-Anhalt spezielle Versuche durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Erträge von Stoppelweizen, im Vergleich zum Anbau von Winterweizen nach vorzüglichen Vorfrüchten, wie Raps oder Futtererbsen, durchschnittlich bei ca. 85 % liegen. Unter ungünstigen Jahreseinflüssen können die Ertragsdepressionen jedoch auch deutlich höher ausfallen. Um dem zu begegnen und dem größeren Schaderregerdruck entgegen zu steuern, sind unter anderem ein höherer Aufwand bei der
Bodenbearbeitung und dem Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie die Wahl einer für dieses Anbauverfahren besser geeigneten Sorte erforderlich.
Hintergrund : Unter hiesigen Bedingungen ist Winterweizen für die Thüringer Agrarunternehmen die mit Abstand wichtigste Kulturart. Sein Anbauumfang stieg seit 1990 von ca. 150.000 ha kontinuierlich auf über 230.000 ha im Jahr 2011 an. Infolge von auswinterungsbedingten Umbrüchen war zwar die Anbaufläche 2012 mit etwa 216.000 ha etwas geringer, dennoch betrug der durchschnittliche Anteil an der Thüringer Ackerfläche über 35 %. Auf den besseren Standorten, vornehmlich den Lössböden, lag dieser noch deutlich darüber. (tll)