„Dieses Vorhaben ist einzigartig in Schleswig-Holstein und trägt dazu bei, den Getreide- und
Rapsanbau zukunftsfähig zu erhalten“, sagte Claus Heller, Präsident der Landwirtschaftskammer, anlässlich einer Pressekonferenz auf Gut Helmstorf.
Ziel des Projektes ist es, mit Hilfe modernster GPS- und Sensortechnik
Ackerland teilflächenspezifisch zu bewirtschaften und Kosten zu senken, ohne Ertrags- und Qualitätsverluste dabei in Kauf nehmen zu müssen. Die Reduzierung des Betriebsmitteleinsatzes entsprechend des Ertragspotenzials steht dabei im Vordergrund, um Geldbeutel und Umwelt zu schonen. Vor Ort wurde die teilflächenspezifische Stickstoff-Düngung zur 2. Stickstoffgabe in Winterweizen mit dem N-Sensor auf einem Versuchsschlag demonstriert.
Nach Ablauf des zehnjährigen Projektvorhabens sollen Ergebnisse vorliegen, die Landwirten eine Entscheidungsgrundlage liefern, ob es sich für sie rechnet, in diese moderne Sensortechnik zur teilflächenspezifischen Bewirtschaftung zu investieren. Auf diese Weise wird vor dem Hintergrund der derzeit schwierigen wirtschaftlichen Lage in den Marktfruchtbetrieben auf Basis dieser Ergebnisse eine kompetente Beratung im Getreide- und Rapsanbau im Lande gewährleistet, um die Leistungsfähigkeit der Betriebe auch in Zukunft zu sichern, meinte der Präsident der
Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein.
Darüber hinaus hat das Projekt jetzt schon bundesweit hohe Aufmerksamkeit erreicht und strahlt weit über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus.
Gut Helmstorf guter Versuchsstandort Zur praktischen Erprobung und Bewertung, der in diesem Modellprojekt eingesetzten technischen Verfahren zur teilflächenspezifischen Bewirtschaftung, die unmittelbar vor der Praxiseinführung stehen, ist ein landwirtschaftlicher Großbetrieb, wie Gut Helmstorf, besonders gut geeignet. Denn eine ausreichende Flächenausstattung und die nötige Heterogenität der Böden, was die Beschaffenheit und das Relief angehen, sind erforderlich. Als Versuchs- und Erprobungsfläche stehen hier 300 Hektar bereit. Der Betrieb ist ein typischer Marktfruchtbetrieb und liegt nahe Lütjenburg im Östlichen Hügelland. Es werden die für Schleswig-Holstein typischen Fruchtarten
Winterraps, Winterweizen und
Wintergerste angebaut. Da es sich bei Gut Helmsdorf um einen typischen Marktfruchtbetrieb handelt, können die Versuchsergebnisse anschließend auf ähnlich gelagerte Anbauregionen und Betriebe übertragen werden.
Projektträger und Finanzierung Finanziert und getragen wird das Modellprojekt im wesentlichen von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein. Die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landschaft sowie die Landwirtschaftliche
Rentenbank beteiligen sich an den Kosten. Projektträger ist die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein und betreut wird das Vorhaben von der Abteilung Pflanzenbau,
Pflanzenschutz,
Landtechnik unter der Leitung von Dr. Ulfried Obenauf, Prof. Yves Reckleben sowie der Gutsverwaltung Helmstorf durch Magnus von Buchwaldt und Carsten Kock. Projektstart war im Herbst 2007. (PD)