Es seien nur noch einige tausend Quadratmeter abzuernten gewesen, sagte er am Freitag. Doch habe er im Dezember lange auf trockenes
Erntewetter warten müssen.
Sander bewirtschaftet einen alten Familienbetrieb mit 30 Hektar, wo er verschiedene Heilpflanzen anbaut, aus denen er Öl gewinnt. Auf fünf bis sechs Hektar wachsen Nachtkerzen, die frühestens im Oktober/November reif sind. «Sie erst im Dezember zu ernten, ist nicht ungewöhnlich», sagte Sander. «Man muss nur die Ruhe bewahren.»
Die winzigen braunen Samen werden jetzt gereinigt, getrocknet und gepresst. Pro Hektar kann Sander 300 bis 500 Kilogramm Samen ernten, aus denen er bis zu 75 Kilogramm Öl gewinnt. Das Öl ist reich an Omega-6-Fettsäure, die für Wachstum, Wundheilung und Infektionsabwehr wichtig ist.
Das Öl wird für Kosmetika verwendet, aber auch zur Nahrungsergänzung genommen. Sander verkauft die Öle, die er das ganze Jahr über in seiner Ölmühle presst, an Verarbeiter und Bioläden. Außer Nachtkerzen baut er Mariendisteln, Lein und Leindotter an.
Die in Nordamerika beheimatete Nachtkerze kam im 17. Jahrhundert nach Europa. Doch das Anbauinteresse erlosch wieder, da die Pflanze nicht optimal an das europäische Klima angepasst ist. Für Sander ist vor allem die häufige Frühjahrstrockenheit ein Problem.
«Wenn es nach der Aussaat im April nicht regnet, habe ich bereits die ersten Verluste», sagte er. Geerntet werde zwar erst im Folgejahr, aber die Pflanze müsse sich kontinuierlich entwickeln, um voll auszureifen.