Aufgerollte Thermofolien am Feldrand verkünden: Hier wird in diesem Jahr nicht mehr gestochen. Tief Otto mit Regen, bedecktem Himmel und niedrigen Temperaturen beendet zum kalendarischen Beginn des Sommers ein eher mäßiges Spargeljahr.
Die
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz rechnet nicht damit, dass auf den landesweit rd. 1.000 ha Spargelanbauflächen im Ertrag die Erntemenge des Vorjahres von 6.200 Tonnen erreicht wird. In der Anbauregion Rheinhessen geht man sogar von einer im Vergleich zum guten Vorjahr um 25 Prozent geringeren Erntemenge aus, eine Einbuße, die auch durch ein etwas höheres Preisniveau nicht ausgeglichen werden konnte.
Die Saison, die in guten Jahren schon Anfang April beginnt, startete 2015 so recht erst im Mai und da auch zunächst mit vergleichsweise kleinen Mengen. Zwar folgten dann einige warme Tage, vereinzelt wurden sommerliche Werte erreicht, in der Summe aber war es für die wärmebedürftigen Spargel zu kühl, zumal die Nachttemperaturen häufig nur einstellige Werte erreichten.
Schließlich machte sich im letzten Saisondrittel auch beim Spargel die Trockenheit bemerkbar; da fehlte dann auch in den tieferen Bodenschichten die für einen kräftigen Austrieb erforderliche Feuchtigkeit.
Die
Spargelsaison endete offiziell am 24. Juni, dem Johannitag. Tief Otto liefert jetzt den Spargelpflanzen den Regen zum Auswachsen und um reichlich Blattgrün auszubilden. Über die Photosynthese lagern sie in den nächsten Wochen Energie ein, um im nächsten Jahr wieder neu auszutreiben. (lwk-rlp)