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29.07.2015 | 12:05 | Vegetationsbericht 

Mais entwickelt sich sehr heterogen

Bonn - Die Schwankungsbreite in der Entwicklung der Maisbestände ist enorm. Manche Pflanzen sind gerade einmal hüfthoch. Andere schießen schon über die 2-Meter-Marke und haben die Fahnen längst geschoben.

Mais Vegetationsbericht
(c) proplanta
Die Experten in den Bundesländern sprechen durchweg von sehr großen Unterschieden auf den Maisfeldern. Wie das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) berichtet, sei daher nicht von einer rekordverdächtigen Ernte wie im Vorjahr auszugehen. Die Fachleute erwarten in den meisten Regionen eher ein bestenfalls normales Erntejahr für den Silomais.

In etlichen Ländern wie beispielsweise in Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern gehen die Experten auch davon aus, dass es vermutlich zu einer etwas späteren Ernte kommen dürfte, da die Blüte meist später als in den Vorjahren erfolgt.

Die Verzögerung geht vor allem auf die trockenen Wochen im Frühjahr zurück. In manchen Regionen Thüringens gab es von Ostern bis Ende Juni kaum pflanzenwirksame Niederschläge. Betroffen sind insbesondere das Erfurter Becken und Flächen in Südthüringen. In Ostthüringen hingegen steht der Mais durchweg gut. Diese Differenzierungen ziehen sich durch alle Regionen, manchmal trennen sehr gute und eher unterdurchschnittliche Bestände nur wenige Kilometer.

Vielfach holte der Mais den Entwicklungsrückstand aus dem Mai und Juni wieder auf. Die guten und oft gleichmäßigen Niederschläge im Juli nutzten die Pflanzen zu einem enormen Wachstumsschub, etwa in Niedersachsen. Vereinzelt führten die Niederschläge aber auch zu Hagelschäden, Sommerlager und Green Snapping.

In Bayern steht der Silomais insgesamt nicht gut. In den nördlichen Regionen gab es zu wenige Niederschläge, so dass etliche Flächen vertrockneten und zum Teil schon frühzeitig geerntet werden dürften. Südlich der Donau hingegen fiel örtlich sogar zu viel Niederschlag.

Die witterungsbedingten Schwierigkeiten überlagerten in diesem Jahr alle anderen Aspekte. Krankheiten kamen angesichts der Trockenheit nicht so zum Zug, auch bei den Schädlingen zeichnen sich keine neuen Entwicklungen ab.

Die Ernteaussichten lassen sich bedingt durch den heterogenen Entwicklungsstand derzeit nur schwer abschätzen. Entscheidend für den Ertrag ist die Entwicklung der Pflanzen in den kommenden Wochen. (dmk)
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