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26.10.2016 | 13:40 | Kompensationsvermögen  

Mais kann Schäden durch Naturereignisse teilweise kompensieren

Bonn - Hagel, Sturm oder Starkregen können in kürzester Zeit schwerwiegende Schäden in den landwirtschaftlichen Kulturen hervorrufen. Der Mais kann solche Naturereignisse oftmals zum Teil kompensieren.

Kompensationsvermögen Mais
(c) proplanta
Das geht aus einer Untersuchung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Pflanzenversicherer hervor. In einer Veröffentlichung in der aktuellen Ausgabe 4-2016 der Zeitschrift „mais“ des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) erläutern Johanna Pfeiffer, Monika Fleschhut und Dr. Joachim Eder von der Bayerischen Landesanstalt in Freising die Ergebnisse.

Für die Landwirte und die Versicherer ist es nach Naturereignissen eine besondere Herausforderung, den späteren Ertragsverlust in einem Maisbestand zu schätzen und damit den finanziellen Schaden genau zu beziffern. In der vorliegenden Studie legten die Experten den Fokus auf die Auswirkungen eines Totalausfalls einzelner Pflanzen. Deshalb wurden in der Studie in umfangreichen Versuchen 20, 40 und 60 Prozent der Pflanzen zu unterschiedlichen Vegetationsstadien (5- bis 6-Blatt-Statium, 9- bis 10-Blatt-Stadium, Rispenschieben) entfernt, um sturm- oder hagelbedingte Schäden zu simulieren. Zur Einschätzung der Ertragsverluste wurden zusätzlich Kontrollparzellen angebaut.

Eine Betrachtung der mehrjährigen Erträge zeigt, dass ein Ertragsverlust von der Intensität und dem Zeitpunkt des Schadereignisses abhängig ist. Die Ertragseinbußen waren letztlich geringer, als man es anhand der Pflanzenverluste erwarten könnte. Das geht auf das hohe Kompensationsvermögen des Maises zurück. Die verbleibenden Pflanzen nutzen den zusätzlichen Standraum, ein größeres Angebot an Nährstoffen, Licht und Wasser oftmals effektiv, indem sie mehr Körner pro Kolben oder mehr Kolben bilden. Allerdings ist dieses Vermögen während der Jugendentwicklung des Maises höher als in späteren Stadien, wenn etwa die Befruchtung oder die Ausbildung der Kolben bereits abgeschlossen sind.

Dennoch sind bei einem sehr großen Ausfall von Maispflanzen auch irgendwann Grenzen erreicht. Die in den Versuchen simulierten Sturm- oder Hagelschäden wurden um durchschnittlich 40 Prozent von den verbleibenden Maispflanzen kompensiert.
DMK
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