Wer in diesen Tagen eine weite Strecke über Land fährt, kommt wohl an Maisäckern vorbei. Die Pflanze ist wichtig als Futter für Tiere und für Biogasanlagen. Mit Blick auf die Ernte gibt es unter Bauern dieses Jahr indes wenig Grund zur Freude. (c) proplanta
Nach Aussage eines Sprechers der
Landwirtschaftskammer NRW fällt die Ernte in diesem Jahr wohl nur mittelmäßig aus. In manchen Gegenden gebe es Einbußen wegen zu wenig Niederschlag, in anderen Gegenden wiederum werde es wohl ordentliche Erträge geben.
In der vergangenen Wochen häckselten die Landwirte im Münsterland bereits erste Pflanzen, in den kommenden Tagen ziehen
Bauern aus anderen Landesteilen nach, wie die Landwirtschaftskammer auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
«Die knappen Niederschläge waren 2019 sehr unterschiedlich verteilt - auf dem einen Bauernhof hat es ausreichend geregnet, auf dem Nachbarhof hingegen zu wenig», so der Sprecher. Immerhin besser als 2018 wird die Ernte sein - das vergangene Jahr war wegen Trockenheit allerdings sehr schlecht. Die
Maisernte dauert in der Regel bis Mitte Oktober.
Etwa 29 Prozent der Ackerflächen in NRW werden zum
Maisanbau genutzt, also 291.500 Hektar von einer Gesamtfläche von 1,07 Millionen Hektar.
Eine
Erntemenge wird beim Mais allerdings nicht ermittelt. Grund: Die meisten Bauern nutzen den Mais selbst und füttern damit ihre Schweine und anderen Nutztiere. Schätzungsweise ein Fünftel der Menge wird nicht in den Futtertrog gekippt, sondern in Biogasanlagen zur Energiegewinnung.
Auf dem Teller wiederum findet sich kein Maiskolben aus heimischer Produktion - solcher Gemüsemais kommt aus anderen Regionen, etwa vom badischen Oberrhein. Der Mais aus NRW wird ausschließlich als Futterpflanze angebaut. Neben dem Münsterland sind Ostwestfalen und der Niederrhein weitere starke Anbaugebiete.