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03.01.2014 | 07:00 | Markttendenz 

Maismarkt: Neuer Produktionsrekord steht bevor

Während die Aussaaten in der nördlichen Hemisphere im vollen Gange sind, richten sich alle Blicke auf die neue Maisernte.

Maismarkt
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Maispreis-Entwicklung an der MATIF (c) proplanta
Rückblick auf die markierenden Ereignisse der letzten Wochen mit Matthieu ÇALDUMBIDE, Wirtschaftsbeauftragter des AGPM. 

Was ist die aktuelle Markttendenz?

Der Maismarkt steckt zur Zeit in einer Schlüsselperiode zwischen den alten Ernteergebnissen und den Produktionsperspektiven 2012/2013. Man kann ohne weiteres sagen, dass die Tendenz in den letzten Wochen eher sinkend war, vor allem unter dem Impuls des amerikanischen Marktes. Und dies trotz der Projektionen bezüglich der weltweiten Maisvorräte insbesondere der amerikanischen, die am Ende der derzeitigen Kampagne stark gespannt sind. Trotz der hohen Produktionsprojektionen für 2012/2013, erlaubt diese Perspektive den Preisen weiterhin den Kurs zu halten.

Und wie genau wird die nächste Kampagne sich gestalten?



Sie haben gute Gründe schon heute von den nächsten Ernteergebnissen zu sprechen. Denn es sind genau sie, die die absinkenden Preistendenzen der letzten Wochen geschaffen haben. Alle Blicke sind auf das Potential des amerikanischen Marktes ausgerichtet. Man versteht sehr gut, dass mit einem Vorratsniveau, das kaum 5% des jährlichen Verbrauchs ausmacht, sich die USA keinen Produktionsleistungsabfall erlauben können.

Die erste Etappe sollte sein, eine grosse Bodenfläche Mais zu besähen: dies scheint de facto so zu sein, denn der letzten Umfrage des USDA zu Folge, beläuft sich die Maisnutzungsfläche auf 38,8 Hektar, d.h. das wäre das höchste Niveau seit 1937! Und z.Zt. laufen die Aussaaten unter guten Bedingungen und sind vorzeitig. Der Markt antizipiert also eine Rekordproduktion der USA von mehr als 350 Mt… und dies obwohl die Aussaaten noch nicht einmal 50% erreicht haben!

Anderswo in der Welt scheint es sich zu bestätigen, dass die Maiserträge sehr hoch sein werden, wie z.B. in der Ukraine und in China. In der EU der 27 steigt die Bodennutzungsfläche von Mais um 6%, aber man erwartet logischerweise niedrigere Erträge als im letzten Jahr, was stabile Ertragszahlen bedeuten würde. Allen diesen Daten entsprechend sollte die Produktion weltweit einen neuen Ernterekord von 900 Mt. verzeichnen.

Zur Zeit spricht man viel von China: wie sieht es da aus mit den Importen?



Diese Frage hat den Markt während der ganzen Kampagne besonders beschäftigt. Viele Gerüchte kursierten über China, einige bestätigten sich aber die meisten wurden dementiert. Tatsächlich hat China bedeutende Maisvolumen während der laufenden Kampagne gekauft. Das USDA voranschlagt mit 4 Mt – vor allem US-Mais – hohe chinesische Importe für die Kampagne 2011/2012. Einige Beobachter sprechen sogar von 6 Mt. Man hätte jetzt schon 5 Mt erreicht behaupten wiederum andere.

Eins steht fest, das Volumen an sich ist schon ein Rekord, denn im Vergleich zu 2010/2011, hat es sich mehr als verdoppelte. Dazu steht auch fest, dass diese Tendenz mit der Zeit bestätigen wird: China schafft schon für die nächste Ernte an! Der Fleischkonsum scheint weiter anzusteigen und die Wachstumsrate ist immer noch über 8%!

Der Preis für den chinesischen Mais ist heute prohibitiv entsprechend des lokalen Angebots, das anscheinend der Nachfrage des Landes nicht nachkommen kann. China ist sich dessen bewusst und sucht seine Bezugsquellen zu erweitern um nicht ausschliesslich vom amerikanischen Mais abhängig zu sein. China hat schon Abkommen mit Argentinien unterzeichnet und wäre dabei Mais aus der Ukraine zu testen. Einige Marktteilnehmer haben von einem vor kurzem getätigten Kauf von 50.000 Tonnen Ukraine-Mais berichtet, zum Testen.

Was sind für Sie mittelfristig die Preiserspektiven?



Wie Sie es sich denken können, ist es heute schwierig diese Frage zu beantworten. Meiner Meinung nach liegt der Lösungsschlüssel in der amerikanischen Produktion. Einerseits belasten die aktuellen Produktionsperspektiven den Maispreis, obwohl es noch ein Risikoprämie gibt! Nach der Blüte werden die Preise sicher stärker markieren, wenn glaubwürdige Ertragsperspektiven angegeben werden können. (F.N.P.S.M.S)

Maispreise MATIF 

Maispreise CBoT

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