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30.07.2012 | 10:15 | Maissilage 

Mais optimal silieren

Bonn - Verluste gibt es immer. Die Kunst ist es, sie möglichst gering zu halten.

Silomais
(c) proplanta
„Mehr Netto vom Brutto" müsse daher das Ziel bei der Futterkonservierung von Mais sein, schreibt Dr. Johannes Thaysen von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein in einer Veröffentlichung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK).

Eine hochwertige Futterkonserve basiert immer auf der hohen Qualität des Ausgangsmaterials, denn bei jeder Konservierung gehen Energie und Nährstoffe durch verfahrensbedingte unvermeidbare Stoffumwandlungen verloren. Die vermeidbaren Verluste fallen abhängig vom Verfahren und der Managementpraxis unterschiedlich hoch aus. Unter günstigsten Bedingungen sei daher beim Mais mindestens mit Verlusten in Höhe von 7 bis 10 Prozent Trockenmasse (TM) zu rechnen, was rund 100 Euro/ha entspricht.

Durch die Restatmung und die Vergärung entstehen Silierverluste zwischen 6 und 12 Prozent TM. Sie sind aus technischer Sicht unvermeidbar. Verfahrensabhängig sind die Verluste durch Gärsaftbildung (bis zu 7 Prozent TM) sowie Feldverluste (bis zu 5 Prozent TM). Thaysen verweist darauf, dass die Schwelle zur Vermeidung von Gärsaft bei 30 bis 33 Prozent TM liege. Reifegrad, Stapelhöhe und Häcksellänge müssten gut aufeinander abgestimmt sein, denn bei kurzen Häcksellängen und hohen Mieten könne auch bei Silagen mit mehr als 30 Prozent TM Gärsaft auftreten. Feldverluste entstehen häufig bei der Übergabe des Siliergutes.

Das große Einsparpotenzial besteht in der Lagerphase. Die Verluste durch Fehlgärungen, Nacherwärmungen und aeroben Umsetzungen im Futter können bis zu 40 Prozent TM betragen. Deshalb ist es enorm wichtig, bei steigender Bergeleistung durch größere Maishäcksler und Transportfahrzeuge auch die geforderte Verdichtung der Silage zu gewährleisten. Es stelle eine große Herausforderung dar, große Erntemengen gleichmäßig in dünnen Schichten über ein langes Silo zu verteilen, meinte Thaysen. Gute Ergebnisse wurden mit der Pistenraupe erzielt. Andere Möglichkeiten sind Spezialmaschinen wie Hundegang-Walzschlepper oder Allrad-LKW, die auch größere Steigungen auf dem Silo meistern.

Thaysen rät davon ab, den gehäckselten Mais auf dem Feld ähnlich wie Zuckerrüben zwischen zu lagern. Durch das Häckseln habe der Mais eine große Oberfläche. Bei lockerer Schüttung finde dann eine intensive Veratmung der Nährstoffe statt. Außerdem trägt der Sauerstoff dazu bei, dass sich Hefen stark vermehren. Im Ergebnis steigt das Risiko von Fehlgärungen und Nacherwärmungen. Darüber hinaus zersetzen sich wertvolle Eiweißverbindungen. (DMK)
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