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14.03.2021 | 03:20 | Rapsmarkt 

Matif-Raps erreicht neues Allzeithoch

Paris / Chicago / Berlin - An der Pariser Terminbörse Matif hat sich der vordere Future auf alterntigen Raps mit Fälligkeit im Mai 2021 im Verlauf dieser Woche auf das höchste Niveau aller Zeiten verteuert.

Aktuelle Rapspreise
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Vorderer Kontrakt kostete vergangene Woche in der Spitze fast 530 Euro - Auch Future auf neuerntige Ware weiter im Aufwind - Für Unterstützung sorgten unter anderem die Wechselkursentwicklung sowie die Verteuerung von Sojabohnen und die rege Biodieselnachfrage Chinas - Auch deutsche Kassapreise für Rapssaat im Aufwärtstrend. (c) proplanta
Am Montag (8.3.) kostete der Kontrakt im Tagesverlauf in der Spitze 528,75 Euro/t; damit wurde der bisherige Rekord, der im März 2008 erreicht worden war, um 7,25 Euro/t übertroffen.

Bis zum Freitag gegen 14.35 Uhr gab der betreffende Future allerdings nach, und zwar auf 516,50 Euro/t. Unterdessen verteuerte sich der Future auf Raps aus der kommenden Ernte mit Fälligkeit im August 2021 am Donnerstag in der Spitze auf 457 Euro/t; das war das höchste Niveau seit September 2012.

Am Freitagnachmittag notierte die Börse für diesen Kontrakt 451,50 Euro/t. Analysten begründeten die anhaltende Rallye beim Raps unter anderem mit der Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar und der festen Entwicklung an der Chicagoer Terminbörse für Sojabohnen. Dort erreichte der betreffende Kontrakt auf Ware zur Lieferung im Mai 2021 zum Beginn der vergangenen Woche in der Spitze 14,60 $/bu (452 Euro/t) und damit den höchsten Wert seit Mai 2014.

Für Unterstützung sorgten pessimistische Aussichten für die Bohnenernte in Brasilien und Argentinien. Auftrieb für die Matif-Rapsfutures lieferte den Marktakteuren zufolge aber auch die zunehmende Nachfrage nach Biodiesel und in der Folge gestiegene Herstellungsmargen.

Außerdem verteuerten sich die Rapsölfutures an der Zhengzhou Commodity Exchange weiter; wichtige chinesische Rapsimporteure hatten im Zuge des weiter schwelenden Handelsstreits zwischen der Volksrepublik und Australien Geschäfte mit „Down Under“ storniert. Marktexperten rechnen mit einer anhaltend regen Nachfrage Chinas nach EU-Biodiesel. Darüber hinaus tendierten die Rohölpreise zuletzt fester.

Rapsangebot in Deutschland zurückhaltend



Unterdessen sind die Rapssaatpreise am deutschen Kassamarkt seit Beginn des Wirtschaftsjahres 2020/21 fast durchgehend gestiegen. Wie die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) in Berlin mit Verweis auf Daten der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) erklärte, legten die Erzeugerpreise besonders in den vergangenen Wochen zu.

Allein für den Zeitraum Ende Januar bis Anfang März 2021 wurde ein Plus von 58 Euro/t auf 469 Euro/t Rapssaat frei Erfasserlager festgestellt. Ein Ende des Höhenfluges sei nicht in Sicht, hieß es. Unterdessen kämen Neugeschäfte wegen der ausgedünnten Vorräte der Erzeuger kaum noch zustande; die verbliebenen Mengen würden zur Spekulation auf weitere Preissteigerungen zurückgehalten. Auch für Raps der Ernte 2021 wurden laut der UFOP kaum noch Lieferverträge abgeschlossen.

Der Vermarktungsstand sei schon weit über das übliche Maß hinaus fortgeschritten. Nun hielten sich die Erzeuger mit Angeboten zurück, um die weitere Vegetationsentwicklung abzuwarten und entsprechende Ertragsrisiken bis zur Ernte einkalkulieren zu können. Niemand wolle riskieren, kontrahierte Mengen nicht liefern zu können, so die Förderunion.

Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8427 Euro

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