Der betreffende Kontrakt stieg auf 908,25 Euro/t, gab jedoch bis Freitagmittag auf 890,25 Euro/t nach; im Vergleich zum Abrechnungskurs sieben Tage zuvor waren das aber immer noch 69,50 Euro/t oder 8,5 % mehr.
Der Future auf neuerntige Ware zur Lieferung im August 2022 legte gleichzeitig um 53,25 Euro/t oder 7,6 % auf 758 Euro/t zu. Als Grund für die anhaltende Rallye am Rapsmarkt nannten Marktfachleute weiterhin die Erwartung, dass das kriegsbedingt eingeschränkte Ölsaatenangebot aus der Schwarzmeerregion zu Engpässen führen dürfte.
Der meistgehandelte Chicagoer
Sojabohnenfutures mit Fälligkeit im Mai 2022 kostete am Freitagmittag 16,76 $/bu (565 Euro/t) und rangierte damit nur um 4,7 % unter seinem bereits am 24. Februar markierten Allzeithoch. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) korrigierte seine Prognose für die anstehende Bohnenernte 2021/22 in Brasilien - dies ist der wichtigste Anbieter am Weltmarkt - zuletzt um 7 Mio. t auf 127 Mio. t nach unten. Damit würde die Vorjahresmenge um 11 Mio. t Soja verfehlt.
Außerdem setzten die Washingtoner Experten ihre Voraussage für die Bohnenerzeugung in Argentinien in der laufenden Vermarktungssaison um 1,5 Mio. t auf 43,5 Mio. t herab.
Darüber hinaus senkten sie ihre Erwartung für die betreffende Produktion in Paraguay um 1 Mio. t auf 5,3 Mio. t. Die pessimistischere Einschätzung für die südamerikanischen Länder wird mit voraussichtlichen Ertragseinbußen wegen mehrmonatiger Trockenheit begründet.
Derweil teilte die Handelsförderungsagentur ApexBrasil mit, dass die brasilianischen Exporterlöse für Sojabohnen in der EU im Kalenderjahr 2021 im Vorjahresvergleich um 1,3 Mrd. Euro oder 28 % auf 6 Mrd. Euro gestiegen seien.
FEDIOL warnt vor Knappheit bei Sonnenblumenöl
Nach Einschätzung von Analysten erhielten die Rapskurse auch kräftigen Rückenwind durch die weiter steigenden Preise für Raps-, Sonnenblumen- und Palmöl. Der EU-Dachverband der Ölmühlen (FEDIOL) wies zuletzt darauf hin, dass die Union 35 % bis 45 % ihres Bedarfs an Sonnenblumenöl aus der Ukraine beziehe. Ausfallende Lieferungen könnten kurzfristig nur schwer ersetzt werden.
Die verfügbaren EU-Vorräte reichen laut FEDIOL schätzungsweise nur noch für vier bis sechs Wochen. Über diesen Zeitraum hinaus sei es wahrscheinlich, dass die mangelnde Verfügbarkeit von rohem Sonnenblumenöl und die begrenzten Alternativen zu einer Verknappung von raffiniertem und abgefülltem Sonnenblumenöl in der Gemeinschaft führen würden. Dies werde sich wahrscheinlich bis hin zum Verbraucher bemerkbar machen. Sonnenblumenöl könne nur bis zu einem gewissen Grad durch Rapsöl, Sojaöl und tropische Öle ersetzt werden, so der Verband.
Auch hohe Rohölpreise sorgen für Rückenwind
Das USDA korrigierte zuletzt seine Prognose für die ukrainischen Ausfuhren an Sonnenblumenöl für 2021/22 um 900.000 t auf insgesamt 5,8 Mio. t nach unten. Als Gründe wurden eine rückläufige Vermahlung von Sonnenblumensaat und kriegsbedingte Handelsstörungen genannt. Im Vorjahr hatte die Ukraine allerdings lediglich 5,3 Mio. t Sonnenblumenöl ausgeführt. Für zusätzlichen Auftrieb am Terminmarkt für Raps sorgten Marktfachleuten zufolge auch die hohen Rohölpreise.
Der Rohöl-Future der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 2022 kostete am Montag an der New Yorker Börse in der Spitze 137 $ (126 Euro) pro 159 l-Fass; das war das höchste Niveau seit Juli 2008. Bis Freitagmittag fiel der betreffende Kurs allerdings auf 110 $ (101 Euro) pro Fass zurück, was unter anderem mit Gewinnmitnahmen und einer Aufwertung des Dollars begründet wurde.
Umrechnungskurs: 1 $ = 0,9179 Euro
Rapsnotierungen
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