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09.10.2022 | 02:58 | Rapsmarkt 

Matif-Rapsfutures im Aufwind

Paris / Brüssel - Die Rapsfutures an der Pariser Terminbörse haben in den vergangenen drei Wochen deutlich zugelegt.

Aktuelle Rapspreise
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Feste Vorgaben der Canola-Futures - Stratégie grains rechnet mit stabilen Preisen im Winter - Preisdruck für Anfang 2023 erwartet - EU-Rapsfläche für kommende Ernte dürfte um fast 3 Prozent ausgeweitet werden - EU-Kommission prognostiziert stabile Rapsversorgung - Analysten erwarten Marktimpulse durch Witterung in brasilianischen und argentinischen Sojaanbaugebieten - Conab sieht Rekordernte voraus. (c) proplanta
Der vordere Kontrakt mit Fälligkeit im November 2022 wurde am Freitag gegen 17.00 Uhr für 626,25 Euro/t gehandelt; das waren 66,50 Euro/t oder 11,9 % mehr als das am 20. September erreichte Zwischentief. Der Mitte Mai dieses Jahres markierte Rekordwert von 870,50 Euro/t für Novemberkontrakte auf die schwarze Ölfrucht lag aber trotz der jüngsten Erholung noch weit entfernt.

Für den Rapsfuture mit Fälligkeit im August 2023 verzeichnete die Börse gegenüber dem Frontkontrakt zuletzt einen Aufschlag von etwa 5 Euro/t. Analysten begründeten die Aufwärtsbewegung bei den Rapsfutures unter anderem mit den festen Vorgaben der Canola-Futures an der US-Terminbörse ICE.

Als Auslöser werden die geringe Abgabebereitschaft der kanadischen Farmer und weniger optimistische Ertragsprognosen für die dort laufende Ernte angeführt. Unterdessen hob das französische Analystenhaus Stratégie grains seine Schätzung für die diesjährige Rapsernte in der Europäischen Union um 310.000 t auf 19,46 Mio t an; damit würde die Vorjahresmenge um 14,5 % übertroffen.

Vor allem das Rapsaufkommen in Deutschland, Frankreich und Polen sei umfangreicher ausgefallen als noch vor einem Monat angenommen, worden sei, hieß es. Stratégie grains geht nun davon aus, dass die Rapspreise weder kurzfristig noch während des kommenden Winters nachgeben werden. Es sei mit einer weiterhin lebhaften Rapsölnachfrage der Biodieselhersteller zu rechnen.

Anfang 2023 könnten die Preise für die schwarze Ölfrucht allerdings stark fallen; denn dann kämen Raps aus Australien und Sojabohnen aus Südamerika auf den EU-Markt. Mit Blick auf die Anbausaison 2023/24 erwarten die französischen Analysten eine EU-Rapsfläche von 5,95 Mio ha; im Vergleich zum aktuellen Wirtschaftsjahr wäre das ein Plus von 2,5 %.

EU-Kommission rechnet mit konstanten Lagerbeständen



Derweil taxierte die EU-Kommission die diesjährige Rapsernte in der Gemeinschaft zuletzt auf 19,28 Mio t, nach knapp 17 Mio t im vergangenen Jahr. Dem soll eine Ausweitung des Verbrauchs um 1,32 Mio t oder 6 % gegenüberstehen. Die Rapsimporte der Union in der laufenden Vermarktungssaison sehen die Brüsseler Fachleute bei lediglich 4,5 Mio t; gegenüber 2021/22 wären das 1,07 Mio t oder 19,2 % weniger.

Die Lagerbestände dürften sich bis zum Ende der laufenden Saison auf dem Vorjahresstand von 500.000 t Raps einpendeln. Unter dem Strich würde sich demnach die Versorgungssituation in der EU kaum verändern. Die Stimmung am Rapsmarkt in den kommenden vier Monaten wird nach Einschätzung von Analysten auch von der Witterung in wichtigen Sojaanbaugebieten in Brasilien und Argentinien abhängen.

Nach Angaben der dem Landwirtschaftsministerium in Brasília zugeordnete Versorgungsgesellschaft Conab vom Donnerstag dürfte die Bohnenfläche im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 % auf 42,89 Mio ha ausgeweitet werden. Die Aussaat sei bereits auf fast 5 % der erwarteten Fläche abgeschlossen. Die kommende Ernte wird auf einem Rekordniveau von 152,4 Mio t gesehen; das wären 21,3 % mehr als im Vorjahr.

Argentiniens Exportförderung für Bohnen erfolgreich



Derweil hat die Aussaat in Argentinien noch nicht begonnen, aber die derzeitige Trockenheit in dem Land könnte die Landwirte dazu veranlassen, ihr bislang geplantes Maisareal mit Sojabohnen zu bestellen. Unterdessen hat die gezielte Förderung des Sojaexports durch einen Vorzugswechselkurs Wirkung gezeigt.

Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Buenos Aires wurden bis zum Ende des knapp einmonatigen Förderzeitraums am 30. September 69 % der Ernte 2021/22 verkauft, die auf 44 Mio t beziffert wird. Im Vorjahr seien zum gleichen Zeitpunkt rund 67 % der damals lediglich insgesamt 46 Mio t umfassenden Sojaernte im Ausland vermarktet worden. Die Förderung war am 5. September vor allem deshalb eingeführt worden, um die finanziellen Reserven des Staates auszubauen und die bis dahin schleppenden Sojaexporte anzukurbeln.

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