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06.11.2019 | 05:50 | Gemüsebau 2019 

Meerrettichernte durchwachsen

Cottbus - Am besten gedeiht die scharfe Wurzel in nährstoffreichen, leicht feuchten Böden - die vergangenen beiden Jahre waren für das gute Wachstum des Meerrettichs aber zu trocken.

Meerrettichernte 2019
Die vergangenen zwei Jahre hatte es der Meerrettich nicht leicht beim Wachsen. Es war einfach zu trocken. Die scharfe Wurzel liebt es eher warm und feucht. Spreewaldbauern erwarten eine mäßige Ernte. (c) proplanta
Die Bauern in Südbrandenburg erwarten deshalb eine durchwachsene Ernte. «Wir hatten schon schlechtere, aber auch bessere Jahre», sagte Dirk Richter vom Gemüsebetrieb Klein Klessow, mit 1,4 Hektar zweitgrößter Anbauer von Meerrettich in der Region. Bereits im Oktober hatte Richter eine Tonne der scharfen Wurzel aus der Erde geholt.

Dem Verarbeitungsbetrieb RABE Spreewälder Konserven GmbH, Hauptabnehmer des Gemüses, gehen nach eigenen Angaben langsam die Vorräte aus, denn Ernteertrag und Qualität waren auch 2018 wegen der Trockenheit nur mäßig. Früher sei der Rettich besser gewachsen, nun hätten sich die Bodenbedingungen geändert, so Richter.

«Die Bauern waren gezwungen, in diesem Jahr früher mit der Ernte zu beginnen», sagte RABE-Firmeninhaberin Heidemarie Belaschk mit Blick auf die Vorräte. Ihr Familienbetrieb verarbeitet in einer Saison 300 Tonnen Rohware unter anderem zu Gemüse - und Sahnemeerrettich. Wenn die Ernte nicht reicht, dürfen die Verarbeiter notfalls bis zu 49 Prozent Zutaten für den geschützten Spreewälder Meerrettich dazukaufen - etwa aus Ungarn.

Reinhard Mich, mit seinem Gemüsebaubetrieb «Spreewald» in Klein Radden (Dahme-Spreewald) der größte Anbauer von Meerrettich, erwartet eine noch schlechtere Ernte als 2018. Auf neun Hektar hatten er und seine Helfer im vergangenen Jahr zwischen 12 und 13 Tonnen des Wurzelgemüses geerntet. In diesem Jahr rechnet Mich mit zehn Prozent weniger Ertrag. Die Nebenwurzeln des Meerrettichs seien stärker ausgeprägt, die Hauptstangen fielen deshalb dünner aus.

Mich erntet bis zum Einsetzen der ersten Fröste auf zwei Drittel der Gesamtfläche. Der Rest wird im Frühjahr des Folgejahres geerntet. Damit ist die frische Rohware über einen längeren Zeitraum für die Verarbeitungsbetriebe verfügbar.

In diesem Jahr wird im Spreewald auf gut zehn Hektar Meerrettich angebaut. Traditionell wird das Wurzelgemüse von Oktober bis Januar geerntet, die Haupterntezeit ist im November.

Der Meerrettich ist neben den Spreewälder Gurken und dem Beelitzer Spargel eine von nur drei europäisch geschützten geografischen Marken im Land Brandenburg.
dpa/bb
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