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27.02.2018 | 06:25 | Gerstenanbau 2018 
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Mehr Braugerste aus Niedersachsen

Hannover - Die Landkreise Celle, Gifhorn und Peine sind die niedersächsischen Hochburgen des Braugerstenanbaus.

Gerstenanbau in Niedersachsen
Angesichts guter Preise für Braugerste rechnet der Landesbauernverband mit einer weiteren Ausweitung der Anbaufläche in Niedersachsen. Derzeit zahlten Mälzereien bis zu 200 Euro je Tonne für hochwertige Braugerste, rund 50 Euro mehr als für Futtergerste. (c) proplanta
Je nach Witterung beginnt die Aussaat der Sommergerste etwa in zwei Wochen und die 2017 ohnehin bereits ausgeweitete Anbaufläche von 29.100 Hektar könnte 2018 noch größer ausfallen, schreibt der Landvolk-Pressedienst.

Ackerbauern, die eigentlich Wintergetreide in ihrer Fruchtfolge eingeplant hatten, wegen der Nässe aber im Herbst nicht aussäen konnten, sind nun auf der Suche nach Alternativen.

Die Entscheidung für Braugerste erleichtern dürfte der derzeit gute Preis von bis zu 200 Euro je Tonne, den die Mälzereien für hochwertige Braugerste zahlen. Für Futtergerste erhalten die Landwirte 50 Euro/t weniger.

Braugerste ist allerdings auch deutlich anspruchsvoller im Anbau und die Qualitätskriterien der Mälzereien sind streng. Der Eiweißgehalt muss zwischen 9,5 und 11,5 Prozent liegen, liegt er höher, schäumt das Bier später zu stark. Die Landwirte in den starken Braugerstenregionen können ihre Flächen nahezu komplett beregnen und Ertrag und Qualität optimal steuern. Damit haben sie einen bedeutenden Vorteil gegenüber anderer Regionen.

Bei der Malzherstellung wird die Gerste angefeuchtet und zum Keimen gebracht, ein hoher Anteil praller, keimfähiger Körner (Vollgerstenanteil) ist daher ein weiteres wichtiges Qualitätskriterium. Niedersächsische Braugerstenanbauer verfolgen ein Qualitätskonzept mit einer Auswahl weniger, optimierter Sorten. Auf der Suche nach Ertrags- und Qualitätsoptimierung stehen immer wieder neue Sorten auf dem Prüfstand, die allerdings den kritischen Ansprüchen der Landwirte und Mälzer standhalten müssen.

Im vergangenen Jahr wurden in den niedersächsischen Braugerste-Anbaugebieten gute Qualitäten geerntet, wenn auch die Ernte mit 70 Dezitonnen je Hektar deutlich geringer ausgefallen ist als in den Vorjahren. Frühsommertrockenheit und hohe Sommerniederschläge haben in anderen Teilen Deutschlands allerdings für noch höhere Qualitäts- und Ertragseinbußen gesorgt.

Trotz der konstanten Flächenausweitung kann Deutschland seinen Bedarf an Braugerste nicht selber decken. Mit den jährlich rund 250.000 Hektar Anbaufläche und 1,12 Mio. Tonnen Erntemenge können die Mälzereien gerade 70 Prozent ihres Bedarfs decken. Importiert wird Braugerste vorwiegend aus Frankreich und Dänemark.
LPD
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agricola pro agricolas schrieb am 27.02.2018 07:57 Uhrzustimmen(8) widersprechen(0)
Wenn vorstehender Zahlensalat genauso glaubwürdig ist, wie Eure Lobpreisung zum Braugersten-Ertragsniveau von 70 dt/ha, im „Normalfalle“ sogar darüber liegend, so darf man obige Einlassungen in der Thematik im Reiche der agrarischen Fabelwelt verorten.

Die rechnerische „Herausforderung“ für jedermann, der die vier Grundrechenarten nur einigermaßen beherrschen muss:

Jährliche rund 250.000 Hektar Anbaufläche bei ca. 1,12 Mio Tonnen Erntemenge = ? / Ertragsniveau pro Hektar!?
Na, hat‘s vielleicht jetzt „Zoom“ gemacht? - Wertes Landvolk, Kopfrechnen äußerst schwach, setzen 6!!! Sie haben sicherlich noch keinen PISA-TEST bravourös durchlaufen, oder!? ;-)

Demzufolge müssen also besagte ca. 30% des tatsächlichen Braugerstenbedarfs durch Importware mit noch weitaus besseren Qualitäten gedeckt werden. Woran liegt‘s!? Reicht unsere zur Verfügung stehende Anbaufläche innerhalb deutscher Grenzen vielleicht nicht aus oder ist doch die vielschichtig tiefgründigere Ursächlichkeit an ganz anderer Stelle zu lokalisieren!?

Ein weitaus gigantischeres Invest fließt im übrigen Jahr um Jahr seitens der Brauereiszene ins jeweilige beeindruckende Werbebudget; die bäuerlichen „Partner“ erfahren allenfalls, wenn überhaupt, als Schmalhans‘ Küchenmeister randständig Würdigung in solchen Jahresbilanzen. Aus 1 Dezitonne Braugerste können 400 Liter Bier gebraut werden, die Perfektionisten optimieren ein Output angesiedelt sogar oberhalb selbiger Kenngröße!!!

Die ausschlaggebenden Qualitätsansprüche an die heimische Braugerste sind selbstredend grundsätzlich sehr hoch, wohingegen man aktuell in Reihen der Brauereiszene augenscheinlich in der anschließenden Verwertung in Summe nur noch befähigt ist, wenig überzeugend mit einer faden Masseneinheitsplörre und äußerst schalem Geschmackserlebnis die durch die Craftbeer-Revolution mittlerweile doch sehr verwöhnten Bierliebhaber-Geschmacksknospen dennoch bedienen zu wollen, was in logischer Konsequenz verständlicherweise in sinkenden Absatzzahlen zum Ausdruck kommt - so man dahingehend selbigem Gejammere Glauben schenken darf. Sämtliche Kreativität „fließt“ erschöpfend mithin in den Wareneinkauf und verlustiert sich weitaus weniger im Endprodukt, das man einer Vielzahl an kritischen Verbrauchern sodann kredenzt. Verwundert es also, wenn der Endkunde seinerseits zunehmend da vielleicht widerspenstig mit den Füßen abstimmt...!?


Die Einschätzung im übrigen, eventuell in 14 Tagen schon die Flächen in Niedersachsen befahren und mit Braugerste bestellen zu können, ist mehr als „sportlich“. Das zeugt von welcher Fachkenntnis?
Nun, ich nehme diesen Vorwurf allerdings sofort zurück, wenn man sich ggf. alternativ in der Produktion eines innovativen „Reisbieres“ versuchen möchte.

Vielleicht wüssten die niedersächsischen Berufskollegen dann sogar ihre Gülleproblematik zu handhaben!?

Immer wieder beschämend, erfahren zu müssen, wie abgefeimt unsere berufsständische Vertretung den deutschen Bauern fortwährend in den Rücken fällt. - Die nächste lebenslange Freibierwelle kommt bestimmt! ;-))
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