Die Sommerweizenfläche nahm danach gegenüber dem vergangenen Jahr um schätzungsweise 140 Prozent zu, allerdings nur von bescheidenen 3.100 Hektar (ha) auf 7.500 ha. Um fast 50 Prozent hat die Sommergerste zugelegt, und zwar von 48.000 ha auf 70.000 ha. Dies dürfte jedoch nur eine vorübergehende Erscheinung sein, weil im vergangenen nassen Herbst nicht alle Anbauplanungen für Wintersaaten umgesetzt werden konnten. Die Lücke wurde nun mit Sommergetreide gefüllt, das aber wegen seines geringeren Ertragspotenzials weniger rentabel ist.
Im kommenden Jahr dürfte der Anbau wieder zurückgehen. Zusammen mit Hafer, dessen Anbau nach den vorläufigen Schätzungen um 14 Prozent von knapp 17.000 ha auf 14.500 ha sank, wurden vermutlich nur gut 90.000 ha mit Sommergetreide bestellt, das damit einen verhältnismäßig geringen Anteil an der niedersächsischen Getreidefläche von 934.000 hat.
Die Getreidefläche insgesamt stieg, ausgelöst durch den Preisanstieg für Getreide seit der Ernte 2007, um schätzungsweise sechs Prozent. Nach wie vor dominiert dabei der Winterweizen, dessen Anbau um 7,5 Prozent auf 426.000 ha stieg und der damit fast die Hälfte der gesamten Getreidefläche einnimmt. Die
Wintergerste als Nummer zwei verlor dagegen mit einer Anbaufläche von 186.000 ha vier Prozent Flächenanteil gegenüber dem Vorjahr. Winterroggen ist bei geräumten Märkten auch wieder interessanter geworden und konnte im Anbau um vier Prozent auf knapp 148.000 ha zulegen, Triticale gewann ebenfalls mit einem Anbau von 77.000 ha fast fünf Prozent hinzu.
Der
Maisanbau legte nach dem Sprung nach vorn im vergangenen Jahr noch einmal um schätzungsweise neun Prozent auf 460.000 ha zu. Der Zuwachs beschränkte sich allerdings auf den
Körnermais, während
Silomais, der auch für Biogasanlagen verwendet wird, mit einem Zuwachs von vier Prozent auf 350.000 ha seinen Flächenanteil kaum noch vergrößerte. Ursache ist der nur noch geringe Zuwachs an neuen Biogasanlagen.
Auf der anderen Seite wurde im vergangenen Herbst der
Rapsanbau deutlich von 150.000 ha auf 120.000 ha eingeschränkt, und zwar vor allem auf Stilllegungsflächen für die Herstellung von Biodiesel, nachdem die Flächenstilllegung ausgesetzt wurde. Flächenrückgänge gab es darüber hinaus bei allen Hackfrüchten von
Frühkartoffeln über Speise- und Industriekartoffeln bis hin zu Zuckerrüben. Die gesamte Kartoffelfläche sank zwischen vier und fünf Prozent auf 115.000 ha und die Zuckerrübenfläche um 1,6 Prozent auf 99.000 ha. (LPD)