«Es gibt Schäden durch die kalten Nächte in den vergangenen Tagen», sagte der Geschäftsführer der Fahner Obst e.G, Jörg Dornberger, auf Anfrage. Die Temperaturen in Thüringens größtem Obstanbaugebiet vor den Toren Erfurts waren in den vergangenen Nächten auf Werte von bis zu minus acht Grad Celsius gesunken. Derzeit seien die
Obstbauern dabei, das Ausmaß der Schäden zu untersuchen.
Die
Genossenschaft bewirtschaftet nach Angaben des Geschäftsführers rund 500 Hektar Apfelplantagen sowie etwa 500 Hektar mit Kirsch- und Pflaumenbäumen.
Durch die frühlingshafte Witterung vor dem Kälteeinbruch seien die Knospen vor allem an den Kirschbäumen schon recht weit entwickelt gewesen. Durch das kalte Wetter sei das Wachstum jedoch stehengeblieben, sagte Dornberger. «Der Umfang der Schäden lässt sich noch nicht genau quantifizieren.»
Bereits das vergangene Jahr sei für die Obstbauern nicht gut gelaufen. «Die
Apfelernte lag nur bei 60 Prozent des normalen Wertes. Die Gründe waren Kälte im Frühjahr sowie
Hagel und Trockenheit im Sommer.» Auch bei Kirschen und Pflaumen sei die Ernte nicht viel besser ausgefallen.
«Unser Apfellager ist bereits so gut wie leer», sagte Dornberger. Die Genossenschaft, die auch Obstsäfte herstellt, befürchtet seinen Angaben zufolge durch die Schließung von Gaststätten einen geringeren Absatz bei Obstsäften.
Wie im Gartenbau insgesamt machten sich auch die Obstbauer Sorgen wegen fehlender
Erntehelfer, die allerdings für die
Kirschernte erst im Juni gebraucht würden. Bei der Baumpflege seien bereits jetzt Arbeitskräfte eingesetzt, die aus dem Ausland kamen, inzwischen aber zum festen Stamm der Genossenschaft gehörten, so der Geschäftsführer.
Nicht abgesagt worden sei bisher das traditionelle Blütenfest in Gierstädt, das am 25. und 26. April gefeiert werden soll.