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28.04.2013 | 16:34 | Kleingärtner 

Nachwuchsprobleme im Kleingartenverein

Potsdam - Kleingartenidylle, das bedeutet Entspannung nach einer harten Arbeitswoche. Die eigene Parzelle macht aber auch Arbeit.

Kleingärtner
(c) proplanta
Brandenburgs Kleingartenvereine  klagen über Nachwuchsprobleme, besonders jungen Pächtern fehle Zeit. Der Vorsitzende des Verbandes der brandenburgischen Gartenfreunde, Bernd Engelhardt, bestätigt in einer dpa-Umfrage den rückläufigen Trend.

In Brandenburg sind demnach mehr als 66.000 Kleingärtner in 1.300 Vereinen organisiert. Sie nutzten 4.100 Hektar. Etwa 40 Prozent der Pächter seien 60 Jahre und älter. Er gebe jedoch regionale Unterschiede.

«Besonders im sogenannten Speckgürtel von Berlin ist die Nachfrage groß», sagt er. Dagegen stünden in der Prignitz bis zu 18 Prozent der Parzellen leer. Auch die Gartenverbände in Frankfurt (Oder), Guben und Forst klagten über Mitgliederschwund, sagt der Kreisvorsitzende der uckermärkischen Gartenfreunde, Klaus Tschernitz.

Offensichtlich schrecke junge Leute die «Vereinsmeierei» ab, glaubt Engelhardt. In spätestens fünf bis sechs Jahren müsse mit größerem Leerstand in den Anlagen gerechnet werden, sollten nicht wieder mehr junge Familien für die Arbeit auf der eigenen Parzelle begeistert werden. «Sind sie dann Mitglieder, erkennen sie den Nutzen des Vereins», meint er. Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten, dazu Erholung und Entspannung würden immer mehr geschätzt.

Laut Bundeskleingartengesetz muss ein Drittel der Gartenfläche bewirtschaftet werden. Wenn jungen Gärtnern dafür die Zeit fehlt, kann das im Verein ausgeglichen werden, wie betont wird. Ältere Pächter mit mehr Muße bauten dann mehr Obst oder Gemüse an.

Es gibt aber auch positive Beispiele weitab der Metropole Berlin, die gegen den Trend ein reges Laubenpieper-Leben verzeichnen. So plagen etwa den Verein «Am Egelpfuhl» in Templin (Uckermark) noch keine Nachwuchssorgen. «Wir können über das Interesse jüngerer Pächter am Vereinsleben nicht klagen», sagte der Vorsitzende Jens Harnisch. Gerade in Zeiten, in denen Lebensmittel teurer würden, schätzten viele den Ertrag aus dem eigenen Garten.

Auch in Cottbus gibt es nach Auskunft des Kreisverbandes kaum Leerstand. In den 73 Anlagen wechselten jedes Jahr bis zu 200 Gärten ihre Pächter. «Wir beobachten seit der Wende eine hohe Fluktuation», erklärt Geschäftsführer Henry Brotzmann. Gemeinsam mit der Stadt sei ein Konzept erarbeitet worden. So soll es «Schnuppergärten» für Studenten oder Seniorengruppen geben. Die können dann erst einmal testen, ob ihnen die Gartenarbeit liegt. (dpa/bb)
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