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25.11.2010 | 18:44 | Gentechnikgesetz  

Naturland begrüßt Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Agro-Gentechnik

Gräfelfing - Die Normenkontrollklage des Landes Sachsen-Anhalt zum Gentechnikgesetz wurde am 24. November vom Bundesverfassungsgericht zurückgewiesen.

Gentechnikgesetz
Damit hat das höchste deutsche Gericht das derzeit geltende Gentechnikgesetz für verfassungsgemäß erklärt. Alle Bauern, Hersteller und Verbraucher, die die Agro-Gentechnik als Risikotechnologie ablehnen und sich für eine bäuerliche und ökologische Lebensmittelwirtschaft einsetzen werden gestärkt. „Das wegweisende Urteil des Verfassungsgerichts unterstützt Deutschland in seiner Vorreiterrolle für den Ausbau eines gentechnikfreien Europas“, erklärt Hans Hohenester, Öko-Bauer und Naturland Präsidiumsvorsitzender. „Das Gericht stellt den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen in Verantwortung für die künftigen Generationen über das Profitstreben einzelner Unternehmen“ kommentiert Hans Hohenester das Urteil weiter.


Eingriff in elementare Strukturen des Lebens

Die Folgen der Eingriffe durch Agro-Gentechnik lassen sich nach Einschätzung des Gerichts „wenn überhaupt, nur schwer rückgängig machen“. Daher gilt auf Grund des „nicht endgültig geklärten Erkenntnisstandes der Wissenschaft“ die besondere Sorgfaltspflicht. „Diese Aussagen müssen sich Gentechnik-Befürworter vor allem aus CDU und FDP-Kreisen ins Stammbuch schreiben, wenn sie sich als Volksvertreter im Sinn des Gemeinwohls verstehen“, ergänzt Hans Hohenester die Aussagen der Verfassungsrichter.


Chancen nutzen

Öko-Bauern und Hersteller von Öko-Lebensmitteln werden durch das Gerichtsurteil in ihrem Engagement für eine zukunftsfähige und nachhaltige Lebensmittelwirtschaft bestätigt. Deutschland und weitere Länder in Europa müssen jetzt die Chance nutzen, die in einem Markt für gentechnikfreie Lebensmittel liegen. Aufgrund nicht geklärter Risiken beim Anbau der gentechnisch manipulierten Pflanzen sowie ungeklärter Fragen zu gesundheitlichen Aspekten von Gentechnik-Produkten lehnen Verbraucher die Agro-Gentechnik europaweit ab. Diesen Zukunftsmarkt der Agro-Gentechnik-Industrie zu opfern wäre extrem fahrlässig und nicht verantwortbar. Eine Investition in nachhaltige und moderne Landbewirtschaftungssysteme wie den Öko-Landbau ist daher dringend erforderlich. Forschungsmittel, die derzeit überproportional in die Entwicklung der Agro-Gentechnik fließen, müssen umgewidmet werden.  Eine Konzentration der Forschungspolitik auf die so genannte Bioökonomie degradiert die Landwirtschaft zu einem reinen Rohstofflieferanten für die Industrie und ist zum Nachteil von Umwelt und Verbrauchern. (naturland)
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