Hintergrund ist nach Angaben der Brüsseler Behörde eine laufende Prüfung, ob Rapspflanzen, die mithilfe sogenannter Oligonukleotide - kurzer synthetischer DNA-Sequenzen - erzeugt wurden, als gentechnisch verändert gelten oder nicht. In einem Rundschreiben an die zuständigen Behörden ruft die Kommission dazu auf, vor dem Beginn von Freilandversuchen den Ausgang der Untersuchung abzuwarten. Sie stellt einen Abschluss der Arbeiten bis zum Ende des Jahres in Aussicht.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL) hatte der Firma Cibus für einen solchen herbizidresistenten Raps im Frühjahr grünes Licht erteilt, was zu heftigem Widerspruch von Seiten gentechnikkritischer Verbände führte.
Gegenüber AGRA-EUROPE betonte die Kommission, sie sei derzeit nicht in Lage, nationale Entscheidungen gutzuheißen oder abzulehnen. Man sei sich der Rechtsunsicherheit bewusst und habe Schritte einzelner Mitgliedstaaten nicht in Frage gestellt, „insbesondere nicht die deutsche Entscheidung zu dem Ölraps, der aus oligonukleotidgerichteter Mutagenese hervorging“. (AgE)