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17.07.2014 | 07:55 | Futterbau 

Neun neue Rotklee-Sorten für die Schweiz empfohlen

Zürich/Nyon - Der Rotklee erfüllt eine wichtige Aufgabe in unseren Ansaatwiesen. Er ist ein wichtiger Partner in Klee-Gras-Mischungen.

Rotklee
(c) proplanta
Da er rasch aufläuft, unterdrückt er Unkräuter erfolgreich und liefert früh den ersten Ertrag. Aus vergleichenden Versuchen mit 54 Rotklee-Sorten kann Agroscope neu neun für den schweizerischen Futterbau empfehlen. Zudem sind fünf weitere Neuzüchtungen für eine Empfehlung vorgemerkt. Sechs Sorten werden aus der Liste gestrichen.

Moderne Zuchtsorten des ertragreichen und raschwüchsigen Rotklees (Trifolium pratense L.) spielen eine zentrale Rolle in Klee-Gras-Mischungen für Ansaatwiesen. Die hohen Erträge gehen aber, verglichen mit Wildformen, auf Kosten einer deutlich beschränkten Ausdauer.

Typen, die kaum mehr als einen Winter überstehen, werden als „Ackerklee“ bezeichnet. Ausdauernde Typen, wie sie sich in der Schweiz herausgebildet haben, sind bekannt als „Mattenklee“. Von beiden Sortentypen gibt es mittlerweile sowohl diploide als auch tetraploide Sorten.

Große Zahl von Neuzüchtungen



Die Bedeutung des Rotklees hat eine rege Züchtungstätigkeit zu Folge, der eine große Zahl Neuzüchtungen entspringt. Das nur schlecht überblickbare, sich stetig wandelnde Angebot erschwert die Sortenwahl, sowohl für den Samenhandel als auch für die landwirtschaftliche Praxis. Deshalb führt Agroscope regelmäßig vergleichende Sortenversuche durch und stellt die darin gewonnenen Erkenntnisse der Landwirtschaft zur Verfügung.

Dank seiner bis zu einem Meter tiefen Pfahlwurzel kann der Rotklee Trockenperioden verhältnismäßig gut überstehen. Für hohe Erträge bevorzugt der Rotklee dennoch eher frische Lagen. Da er seinen Stickstoff dank Knöllchenbakterien aus der Luft beziehen kann, kommen rotkleereiche Bestände ganz ohne Stickstoffdünger aus. Hingegen benötigt Rotklee genügend Phosphor und Kalium.

Krankheitsresistenz entscheidend



Agroscope führte zwischen 2011 bis 2013 an sechs Standorten Sortenversuche mit 54 Rotkleesorten, davon dreißig Neuzüchtungen, durch. Dabei wurde den Krankheiten Kleekrebs und Stängelbrenner besonderes Augenmerk geschenkt, da sie einen großen Einfluss auf Leistung und Ausdauer der einzelnen Sorten haben.

Für die Gesamtbeurteilung wurden zudem Dichte, Ebenmäßigkeit und Üppigkeit des Bestandes, der Ertrag, die Jugendentwicklung, die Konkurrenzkraft sowie die Resistenz gegen Blattkrankheiten erfasst. Nur die besten Sorten erhalten die Empfehlung von Agroscope und werden in die „Liste der empfohlenen Sorten von Futterpflanzen“ eingetragen.

Die Neuempfehlungen des diploiden Ackerklees sind die Sorten „Bonus“ mit hohen Erträgen und guter Konkurrenzkraft, „Regent“ mit top Beständen, „Harmonie“ mit Höchsterträgen sowie „AberClaret“, „Garant“ und „Dimanche“. Beim tetraploiden Ackerklee konnten sich „Magellan“, „Hammon“ und „Atlantis“ dank überdurchschnittlichen Erträgen und ebenmäßigen Pflanzenbeständen durchsetzen.

Fünf weitere Neuzüchtungen, davon vier des Mattenklees, erzielten die für eine Empfehlung notwendigen Ergebnisse. Da sie zur Zeit noch Tests im Ausland betreffend Unterscheidbarkeit von anderen Sorten, Homogenität und Stabilität ihrer äußeren Merkmale zu durchlaufen haben, können sie noch nicht empfohlen werden.

Sechs bis anhin empfohlene Sorten erreichten die notwendigen Ergebnisse nicht mehr und werden aus der Liste gestrichen. Die der Sortenprüfung entspringenden Neuerungen betreffen mehr als ein Viertel der Sortenliste und sind somit ein klarer Hinweis auf deutliche Fortschritte in der Rotkleezüchtung. (Pd)

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