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28.11.2010 | 12:47 | Kartoffelernte 

Niedersachsen: 2010 war kein Jahr für die Kartoffel

Hannover - Ein äußerst wechselhaftes Jahr läuft für Niedersachsens Kartoffelanbauer nun endlich in etwas ruhigeren Bahnen.

Kartoffelernte
Die Witterungsextreme haben nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes für die Hackfrucht alles andere als gute Voraussetzungen gebracht: Dem heißen Juli folgte ein August, der so viele Niederschläge brachte wie seit mehr als hundert Jahren nicht mehr. Auch danach blieb es eher kalt und feucht. Wachstum und Ernte der Kartoffeln fanden unter äußerst widrigen Umständen statt, das schlägt sich auch in der Bilanz nieder. Mit 4,5 Mio. t wurden knapp 18 Prozent weniger Kartoffeln geerntet als im Vorjahr, die Durchschnittserträge liegen auch deutlich unter dem langjährigen Mittel.

Die Kartoffelernte fiel so gering aus wie lange nicht mehr.

Etwa zwei Drittel der gesamten Anbaufläche für Kartoffeln mit einem Umfang von 111.126 ha konzentrieren sich nach Ermittlungen des Landesbetriebes für Statistik auf die ehemaligen Regierungsbezirke Braunschweig, Hannover und Lüneburg. In der Lüneburger Heide liegt auch der Schwerpunkt der Speisekartoffelerzeugung. Landesweit wird mit 30.588 ha etwa ein Viertel der Kartoffelfläche mit Speisesorten bestellt, während der Löwenanteil für die industrielle Verwertung vorgesehen ist. Stärkekartoffeln zählen dazu ebenso wie die Kartoffeln zur Erzeugung von Pommes, Chips, Klößen und anderen Kartoffelprodukten.

Die Vermarktung läuft aus landwirtschaftlicher Sicht zurzeit stetig, die Erzeugerpreise notieren etwa bei 20 Euro je Dezitonne und liegen damit deutlich höher als in den Vorjahren. Verkaufsaktionen des Handels zur Einkellerungszeit wurden gut genutzt, es gibt bei einigen Verbrauchern eine Rückbesinnung auf die gute alte Knolle im modernen Gewand. Diese Käuferschicht bevorzugt zudem regionale Bezugsquellen.

Immer mehr Verbraucher aber kaufen die Kartoffeln nach Bedarf in Verbrauchermärkten oder in den Discountfilialen. Dabei wird oft vergessen, dass die Kartoffel ein äußerst sensibles Produkt ist und auf zu warme Lagerung sofort mit Qualitätseinbußen reagiert. Die Landwirte und ihre Vermarktungsunternehmen haben deshalb in teure Lagertechnik investiert, um ihre unter hohen Qualitätsstandards erzeugten Kartoffeln bis in den Mai hinein optimal lagern zu können. Qualitätskartoffeln aus deutscher Erzeugung sind damit in großer Auswahl ganzjährig in den Regalen des Lebensmitteleinzelhandels präsent. (LPD)
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