„Nach Rückmeldung aus den mit ausreichenden Niederschlägen begünstigten Regionen liegt der Ertrag aktuell im Durchschnitt bei über 80 Dezitonnen pro Hektar (dt/ha). Von
Dürre betroffene Gebiete verzeichnen dagegen sehr hohe Ertragsminderungen. Sie ernten teilweise nur knapp die Hälfte der normalen Menge. Die Ernte steht und fällt mit den Niederschlägen der vergangenen Monate“, erklärt Pia Bömer, Referentin im
Landvolk Niedersachsen für den Bereich Pflanze gegenüber dem Landvolk-Pressedienst.
Insgesamt seien die Erträge und Qualitäten stark schwankend, führt Bömer weiter aus. Das Hektolitergewicht beträgt in diesem Jahr durchschnittlich 77,3 kg/hl. Aufgrund der Trockenheit weist der Weizen mit Werten von 8,5 bis 11,5 Prozent einen zu geringen Proteingehalt auf, um den derzeitigen Vorgaben für Qualitäts- bzw. Backweizen zu entsprechen. Mehle hoher Qualität verlangen einen Eiweißgehalt von mindestens 12 Prozent.
Der Roggen auf Niedersachsens Feldern ist zu rund 65 Prozent geerntet. Auch hier schwankt der Ertrag enorm. „Hier erreichten uns Erntemeldungen zwischen 40 und 75 dt/ha. In besonders trockenen Gebieten lag der Ertrag noch darunter“, führt Bömer aus.
Auch die
Rapsernte ist in vollem Gang, rund 70 Prozent sind gedroschen und die Erträge liegen voraussichtlich durchschnittlich bei etwas über 40 dt/ha. Auch beim Raps bedeutet regionale Trockenheit, dass davon teilweise nur die Hälfte erreicht wird. Der Ölgehalt mit durchschnittlich über 40 Prozent ist vergleichsweise hoch.
Die Gerste machte Niedersachsens Landwirten hingegen meistens Freude. „Sie ist vollständig geerntet, und es gab kaum Probleme. Die Ertragsbildung konnte abgeschlossen werden, bevor die Vorsommerhitze eingesetzt hat, sodass diese bei durchschnittlich 87 dt/ha mit einem Hektolitergewicht von 65 kg/hl liegt“, gibt die Pflanzenreferentin des Landvolks ihr aktuelles Fazit zur
Getreideernte auf Niedersachsens Feldern.
Sorge bereitet, dass die Niederschläge auch in Regionen mit guten Erträgen nicht ausreichen, die tieferen Bodenschichten zu durchfeuchten.
Betriebe, die als Gegenmaßnahme in Feldberegnungsanlagen investiert haben, leiden unter den hohen Energiekosten für den Pumpenbetrieb, der sich nur bei guten Erzeugerpreisen noch rentiert.