Die Experten des Monitoring Agricultural ResourceS (MARS) der Brüsseler Kommission haben ihre Ertragsprognosen für die meisten
Ackerkulturen nach unten korrigiert, vor allem die für Raps sowie für
Wintergerste und -weizen. Wie aus dem am Montag vergangener Woche (18.5.) veröffentlichten Bericht hervorgeht, wird jetzt im EU-27-Mittel mit einem Ertrag von Raps und Rübsen von 29,5 dt/ha gerechnet, im April waren noch 31,4 dt/ha erwartet worden. Damit würde der Fünfjahresdurchschnitt - ohne das Vereinigte Königreich - um 4,4 % und das Vorjahresergebnis um 0,4 % verfehlt.
Im Hinblick auf die
Rapsernte in Deutschland erwartet das MARS dabei einen mittleren Hektarertrag von 33,9 dt, was gegenüber der Vormonatsprognose einem Abschlag von 6 % entspricht. Dennoch würde damit das durchschnittliche Ertragsniveau der Jahre 2015 bis 2019 noch erreicht. Den Rapsertrag in Frankreich sehen die Experten jetzt im Landesmittel bei 30,3 dt/ha, nach 32,8 dt/ha im April; das wären 2,5 % weniger als das Vorjahresergebnis. Für Getreide einschließlich Mais sagt MARS jetzt einen Ertrag von durchschnittlich 53,9 dt/ha voraus; das sind 0,9 % weniger als im April.
Im Einzelnen rechnen die Brüsseler Fachleute bezogen auf den Hektar mit im Durchschnitt 56,3 dt Wintergerste; vor einem Monat lag die Voraussage dazu noch bei 59,2 dt/ha. Im Jahr 2019 waren in der EU-27 im Mittel 61,1 dt/ha Wintergerste geerntet worden. Auch das Durchschnittsergebnis der vergangenen fünf Jahre von 57,5 dt/ha würde nicht erreicht.
Die Ertragsprognose für Deutschland liegt hier bei 68,3 dt/ha; das entspricht bezogen auf die Vorhersage vom April einem Abschlag von 6 %. Der mittlere Ertrag beim Winterweizen in der EU-27 dürfte dem MARS zufolge in diesem Jahr bei 57,2 dt/ha liegen, nach 60 dt/ ha im Vorjahr.
Im April hatten die Fachleute noch 58,7 dt/ha vorausgesagt. Mit der neuen Prognose würde der Fünfjahresdurchschnitt um 0,9 % verfehlt. Die deutschen Landwirte werden dabei nach Einschätzung der Experten im Mittel voraussichtlich 76,2 dt
Weichweizen je Hektar ernten; das entspricht gegenüber der April-Vorhersage einem Minus von 1 %.