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09.02.2021 | 08:27 | Aktueller Rat Pflanzenschutz 

Notfallzulassungen gegen Drahtwürmer in Kartoffel

Karlsruhe - Dr. F. Merz, Pflanzenschutzexperte vom Pflanzenschutzdienst des Regierungspräsidiums Stuttgart, informiert heute, dass das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit folgende Mittel zur Bekämpfung von Schnellkäferlarven (Drahtwürmer) in Kartoffel (Speise-, Veredelungs- und Pflanzkartoffel) ab dem 3. Februar bis zum 2. Juni 2021 befristet für 120 Tage zugelassen hat.

Pflanzenschutz bei Kartoffel
Pflanzenschutzmittel-Notfallzulassungen gegen Drahtwürmer in Kartoffel. (c) proplanta
Force Evo (Wirkstoff: Tefluthrin) muss mit 16 kg/ha beim Legen der Kartoffeln mit sofortiger vollständiger Bedeckung mit Granulatstreuern in die offene Furche gestreut werden. Wartezeit: F.

Trika Expert (Wirkstoff: lambda-Cyhalothrin) muss mit 15 kg/ha beim Legen der Kartoffeln mit sofortiger vollständiger Bedeckung mit Granulatstreuern in die offene Furche eingebracht werden. An jede Granulatstreueinheit dürfen maximal 2 Reihen angeschlossen werden, damit die Ganulatleitungen möglichst senkrecht zu den Scharen verlaufen. Vor Beginn der Ausbringung ist das Granulatstreugerät entsprechend der Gebrauchsanleitung des Herstellers zu kalibrieren (Abdrehprobe). Wartezeit: F.

Die Ausbringung der Granulate muss mit einem Granulatstreugerät erfolgen, das mit einer separaten Abschaltvorrichtung der Dosiereinheit versehen ist, das über einen dicht schließenden Deckel verfügt und bei dem das Fallrohr in möglichst gerader Linie zum Applikationsschar verlegt ist.

Tipp: Die geeigneten und aktuell gelisteten Geräte sind auf der Homepage des Julius Kühn-Instituts (www.julius-kuehn.de) einzusehen.

Weitere wichtige Anwendungshinweise

Die Dosiereinrichtung des Granulatstreugerätes ist rechtzeitig, spätestens jedoch 4 Meter vor Erreichen des Vorgewendes auszuschalten, um eine vollständige Bedeckung des Granulates sicherzustellen. Keine Ausbringung bei Wind mit Geschwindigkeiten über 5 m/s. Das Mittel ist vollständig in den Boden einzuarbeiten bzw. mit Erde abzudecken. Nach der Ausbringung an der Bodenoberfläche verbleibende Granulatkörner sind auf und außerhalb der Anbaufläche gegebenenfalls durch weitere Arbeitsgänge einzuarbeiten oder zu entfernen.

Zwischen der behandelten Fläche und einem Oberflächengewässer muss bei der Anwendung des Mittels mindestens ein Abstand von 20 Metern eingehalten werden (NW601). Zwischen behandelten Flächen mit einer Hangneigung von über 2% und Oberflächengewässern muss ein mit einer geschlossenen Pflanzendecke bewachsener Randstreifen mit einer Mindestbreite von 20 Metern vorhanden sein (NW706).

Zum Schutz des Grundwassers darf auf Flächen, auf denen in den vorausgegangenen zwei Kalenderjahren Pflanzenschutzmittel angewendet wurden, die den Wirkstoff lambda-Cyhalothrin oder andere Wirkstoffe, die den Metaboliten Ia bilden, Trika Expert nicht gestreut werden.

(Informationen des Regierungspräsidium Stuttgart vom 08.02.2021)
LTZ Augustenberg
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