Obst- und Rebflächen in Italien kräftig geschrumpft
Rom - Italien hat in den zurückliegen 15 Jahren fast ein Siebtel seiner Obstanbaufläche einschließlich Rebflächen verloren. Das belegt eine Studie, die der große Landwirtschaftsverband Coldiretti am Mittwoch (8.3.) vorgelegt hat.
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Demnach gibt es in Italien derzeit noch 560.000 ha Obst- und Rebanbau. Vor 15 Jahren war das Areal noch mehr als 100.000 ha größer. Gemessen an der Pflanzenzahl ergibt sich ein Rückgang um 100 Millionen Obstbäume und Reben.
Besonders stark ist die Pflanzenzahl bei den Weinreben zurückgegangen. Hiervon gibt es laut Coldiretti in Italien heute 30,4 Millionen weniger als vor 15 Jahren. Die Zahl der Pfirsichbäume ging zeitglich um 20 Millionen zurück, die Zahl der Orangenbäume um 16,4 Millionen.
Als Ursache für die Schrumpfung des Wirtschaftsbereichs macht der Verband unter anderem die gestiegenen Produktionskosten aus. Hinzu kämen Zollbarrieren auf dem globalen Markt. Als Beispiel führt Coldiretti an, dass China die Einfuhr von Nashi-Birnen aus Italien bislang nicht genehmigt habe, selbst aber längst Nashi-Birnen nach Italien exportiert. Schließlich setzten auch ungleiche Vorgaben für EU-Ware und Importe den italienischen Erzeugern zu.
Laut Einschätzung des Verbandes entspricht mindestens eins von fünf eingeführten Produkten nicht den Vorgaben der Europäischen Union im Hinblick auf die Produktsicherheit, den Umweltschutz und gute Arbeitsbedingungen. Hier gebe es Nachbesserungsbedarf. Alle Produkte, die in den EU-Binnenmarkt importiert würden, müssten denselben Vorschriften unterliegen wie EU-Ware, so Cildiretti.