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31.07.2012 | 05:09 | Fruchtfäule 

Neue Obstkrankheit erreicht Schweiz

Wädenswil - Bis vor kurzem hat man den japanischen Pilz Monilia polystroma außerhalb von Japan nur in Ungarn auf Äpfeln und in China auf Pflaumen gefunden. Nun haben Experten von Agroscope den Pilz auf Walliser Aprikosen entdeckt.

Monilia polystroma verursacht Fruchtfäule auf Apfel
Monilia polystroma verursacht Fruchtfäule auf Apfel (c) ACW
Weil er kein Quarantänepilz ist und ähnliche Schäden verursacht wie die europäische Art Monilia fructigena, gelten die gleichen Bekämpfungsrichtlinien.

Die japanische Art wurde vor rund zehn Jahren von englischen und niederländischen Forschenden entdeckten. Sie fanden heraus, dass sich europäische und japanische Pilz-Stämme der Monilia-Fruchtfäule genetisch und morphologisch unterscheiden lassen. Die beiden gelten seither als eigenständige Arten.

Monilia-Pilze verursachen Fruchtfäulnis bei Stein- und Kernobst. Die befallenen Früchte sind ungenießbar und damit unverkäuflich - ein großer Schaden für Produzenten und Detailhändler. Die Früherkennung, Diagnose und Überwachung von solchen Nutzpflanzen-Krankheiten gehört daher zu den Aufgaben von Agroscope. Darüber hinaus erarbeiten Agroscope-Experten in Zusammenarbeit mit kantonalen Fachstellen nachhaltige und effektive Bekämpfungsstrategien.


Eine neue Monilia-Art in der Schweiz

In der Schweiz waren bisher nur drei Monilia-Arten als Erreger der Blüten- und Spitzendürre sowie Fruchtfäule an Kern- und Steinobst bekannt, nämlich M. laxa, M. fructigena und M. fructicola. Für die eindeutige Zuordnung eines Isolats zu einer Monilia-Art steht eine molekularbiologische Methode (PCR) zur Verfügung. Diese Methode hat man in Kombination mit einer verfeinerten Auftrennungsmethode dazu benutzt, um eine Sammlung von Monilia-Stämmen zu testen, die während eines Monitorings des Quarantänepilzes Monilia fructicola im Kanton Wallis angelegt wurde. Die angewandte präzise Nachweismethode führte zur Entdeckung von vier Stämmen der neuen japanischen Art Monilia polystroma.


Kein Quarantänepilz

Monilia polystroma ist kein Quarantänepilz. Aufgrund der heutigen Kenntnisse über diesen Pilz kann davon ausgegangen werden, dass er in neuen Regionen ähnliche Probleme wie die heimischen Monilia-Arten verursachen wird. Deshalb kann man die empfohlene Bekämpfungsrichtlinie für Moniliosen auch bei dieser Art anwenden.


Der japanische Pilz

Die Entdeckung und Beschreibung der neuen Monilia-Art erfolgte vor zehn Jahren. Genetische und morphologische Untersuchungen von europäischen und japanischen Stämmen von Monilia fructigena zeigten, dass sie sich unterscheiden. Eine besondere Eigenschaft der japanischen Pilze ist die Bildung eines dichten und dunklen Hyphengeflechts (Stroma). Wegen dieses Merkmals wurde die neue Art folgerichtig Monilia polystroma (viel Stroma) genannt. (acw)
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