Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

14.07.2011 | 13:35 | Kartoffelmarkt 

Österreichischer Kartoffelmarkt bleibt angespannt - Preise geben leicht nach

Wien - Die angespannte Lage am österreichischen Erdäpfelmarkt hält an. Da bei den Landwirten momentan der Getreidedrusch Vorrang hat, hat der Angebotsdruck aber etwas nachgelassen.

Kartoffeln
(c) proplanta
Die verfügbaren Mengen sind jedoch für die urlaubsbedingt ruhige Nachfrage aber mehr als ausreichend. Die Erzeugerpreise gaben gegenüber der Vorwoche nochmals leicht nach, so die Marktabteilung der LK Niederösterreich. In Deutschland hat sich die Marktlage bereits gebessert, hier dränge das Angebot aus den Frühgebieten nicht mehr.

Insgesamt, so zitiert agrarzeitung.de die Vereinigung der Nordwesteuropäischen Kartoffelerzeuger, ist der Kartoffelanbau im Nordwesten Europas heuer geringfügig ausgedehnt worden. Die Erträge könnten aber bestenfalls durchschnittlich ausfallen. 
 
Demnach dehnten die Kartoffelerzeuger in Deutschland, Frankreich, Belgien, Großbritannien und den Niederlanden die Anbaufläche um 2% aus. Den stärksten Zuwachs verzeichnet Frankreich mit 4%, danach folgt Großbritannien mit einem Plus von 1,9% Erdäpfelfläche. Die Frühjahrstrockenheit hat der Vereinigung zufolge die Kartoffelstauden lange gebremst, was sich in den beobachteten Ländern durchwegs in geringen Knollenansätzen bemerkbar macht. Die Frühkartoffeln enttäuschten in ihren Erträgen bislang. Für die Haupternte könnte der Regen aber noch rechtzeitig gefallen sein. Daher hält sich die Vereinigung mit Ernteschätzungen noch zurück. Die Kartoffelpflanzen setzen die Niederschläge in Wachstum um. Der Knollenansatz könnte allerdings die Mengenentwicklung behindern. 

 
Österreich: Exporte wegen noch mangelnder Haltbarkeit nur beschränkt möglich 
 
Aus Österreich, so die LK NÖ, sind Exporte aufgrund der fehlenden Haltbarkeit der bisher geernteten Erdäpfel weiterhin nur in eingeschränktem Umfang möglich. Sobald die Knollen ganz ausgereift sind, sollte der heimische Markt allerdings mit Ausfuhren etwas entlastet werden können. 
 
Bundesweit wird von guten Erträgen berichtet. Im Zunehmen begriffen ist dabei aber der Anteil an Übergrößen. In NÖ und der Steiermark wurden Preise von EUR 10,- bis 12,- je 100 kg genannt, wobei der Großteil der Ware zu Wochenbeginn am oberen Ende des Preisbandes übernommen wurde. Rodungen sollten weiterhin nur in Absprache mit dem Abnehmer und nach Preisvereinbarung durchgeführt werden. Etwas besser stellt sich die Situation in Westösterreich dar. In Oberösterreich kommt nur mehr schalenfeste Ware zur Vermarktung. Die Preise blieben mit EUR 20,- je 100 kg stabil auf dem Vorwochenniveau. 

 
Landwirtschaftskammer informiert Produzenten über Befallsdruck 
 
Weiters teilt die Landwirtschaftskammer mit, dass die wechselhafte Witterung der vergangenen Wochen den Befallsdruck durch Krautfäule erhöht habe. Gebietsweise seien auch die Bedingungen für Alternaria günstig. Beide Krankheiten seien zunehmend auf den Warndienstflächen zu finden. 

 
Deutschland: Druck aus Frühgebieten zu Ende - Ertragspotenzial begrenzt 
 
In Deutschland drängt das Angebot aus den Frühgebieten nicht mehr. Im Rheinland, in Niedersachsen und Bayern gibt es aber laut agrarzeitung.de ebenfalls noch keine nennenswerten Mengen an festschaligen Kartoffeln. Zudem dürfte heuer in diesen Regionen der Knollenansatz oft geringer als normal ausfallen. Damit dürfte das Ertragspotenzial für die Haupternte begrenzt sein. 

 
Preisabsicherungsinstrument an der Eurex feiert 100.000 Kontrakte 
 
Die von der Deutschen Börse betriebene Terminbörse Eurex teilte dieser Tage mit, die Zahl der im Orderbuch gehandelten Futures-Kontrakte auf Veredelungskartoffeln (FEPP) habe knapp zwei Jahre nach dem Handelsstart im Juli 2009 die Marke von 100.000 überschritten. "Der Eurex-Futures auf europäische Veredelungskartoffeln ist ein sehr wichtiges Preisabsicherungsinstrument für die gesamte zentraleuropäische Kartoffelindustrie, vom Landwirt bis hin zur verarbeitenden Industrie. Wir sind sehr zufrieden mit der Liquidität, die der Markt in den vergangenen Monaten erreicht hat", so Rene van Diepen, Direktor des Niederländischen Kartoffelverbandes Nederlandse Aaardapple Organisatie (NAO). 
 
An der Eurex werden sechs Agrar-Futures, nämlich auf Butter, europäische Veredelungskartoffeln (European processing potatoes) und Kartoffeln für den britischen Markt (London potatoes), Schlachtschweine, Ferkel und Magermilchpulver, gehandelt. Alle Futures basieren auf anerkannten Referenzpreisen der jeweiligen Kassamärkte und werden in bar abgerechnet. Ein weiterer Ausbau des Produktsegmentes, in enger Abstimmung mit der Agrarindustrie, ist geplant. (BMFLUW/AIZ)


> Aktuelle Terminmarktnotierungen, Kursentwicklungen und Marktberichte in Deutschland

Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Überdurchschnittliche Kartoffelernte in Nordwesteuropa

 Kartoffelwirtschaft erwartet weiter hohe Preise

 Verarbeitungskartoffeln: EEX-Future weiter im Aufwind

  Kommentierte Artikel

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen