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22.07.2016 | 15:30 | Online-Shopping 

Online suchen und offline bauen: der ungebrochene Trend zum Selbermachen im heimischen Garten

Stuttgart - Nicht jeder Verbraucher hat einen Draht zum Pflanzen, aber eine wachsende Anzahl von Verbrauchern lässt regelmäßig die Drähte glühen, wenn es ums Online-Shopping geht.

Gartenplanung online
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Alptraum oder Glücksfall? Wer einen verwilderten Garten gestalten will, hat unendlich viele Möglichkeiten. (c) proplanta
Jeder Zweite bestellt Gebrauchsgüter online, wie unter anderem im Kurzbericht „Online-Shopping boomt“ zu lesen ist. Zu den Gebrauchsgütern gehören auch Gartenartikel, deren Absatz stetig ansteigt.

Eine Umfrage aus dem Jahr 2014 brachte zutage, dass sich 44,7 % aller Befragten im Internet zum Thema Garten und Gartenarbeit informieren, nur 23,5 % bemühen noch eine Zeitung, wie diese Auswertung zeigt. Dabei sind Verbraucher auf der Suche nach neutralen Informationen, möchten konkrete Gestaltungsvorschläge sehen oder sie suchen Anleitungen für den Eigenbau im Garten. Denn „Do-it-Yourself“ ist nach wie vor ein ungebrochener Trend bei Garten-, Balkon- und Schrebergartenbesitzern.

Gartenplanung online: erst recherchieren, dann bauen

Von grundlegendem Interesse bei der Online-Recherche von Verbrauchern ist die Sparte der Gartenplanung. Wer in Besitz eines Gartens ist, in eine Wohnung mit Balkon oder Terrasse zieht oder einen Schrebergarten pachtet, den treibt die Frage nach der Gestaltung um. Wie sollen die Wege geführt, wo die Terrasse platziert, wie die Beete angelegt und was in ihnen gepflanzt werden?

User informieren sich über aktuelle Trends der Gartengestaltung und gucken sich ab, was Profis online vorschlagen. Im heimischen Garten ist dann allerdings Kreativität gefragt, um die Vorschläge aus dem Netz passend umzusetzen. Die Schwierigkeiten treten nämlich in vielen Fällen bereits bei den Grundvoraussetzungen auf, gerade was die Gartenplanung angeht. Die Besonnung des Gartens daheim ist anders als die des Beispielgartens im Internet, die Bodenverhältnisse weichen ab und die Witterungsverhältnisse sind quasi immer - regional bedingt - unterschiedlich. Außerdem ist es schwierig, sich bei dem breiten Angebot überhaupt zu entscheiden und herauszufinden, was wirklich zur eigenen Gartensituation und zu den eigenen Ansprüchen passt.

Ein Lösungsvorschlag: einen ruhigen Rahmen schaffen

Vorweg sei geschoben, dass Gartenarchitekten mindestens 6 Semester studieren und in vielen Fällen ein paar Jahre Praxis durchlaufen haben. Soviel Fachwissen können sich Verbraucher auch bei intensiver Recherche nicht über Nacht aneignen. Es gibt allerdings einige Leitlinien, die dabei helfen, eine gute Wahl hinsichtlich der Gartenplanung zu treffen:

- Wer sich auf die Suche nach einem passenden Gartenplan macht, sollte zuallererst die Größe der Fläche im Kopf behalten.

- Wichtig ist, den groben Rahmen zu schaffen. In einem kleinen Garten, auf einer Terrasse und erst recht auf einem Balkon ist aus gestalterischer Sicht weniger mehr. Wer sich für klare Linien, einfache Formen und ein stimmiges Farbkonzept entscheidet, liegt richtig.

- Größere Gärten vertragen die Unterteilung in einzelne Bereiche, die durchaus unterschiedliche Charaktere aufweisen dürfen.

Nach dem Konzept „klare Linien, einfache Formen, stimmige Farben“ lassen sich viele spannende Grundrisse und Gestaltungsvorschläge finden, die auch in der abgewandelten Form der individuellen Umsetzung gelingen. Verbrauchern, die sich mehr zutrauen und auch komplexere Gärten auf die eigene Situation umzusetzen wollen, stehen alle Türen offen. Das Internet ist eine schier unerschöpfliche Inspirationsquelle für die Gartengestaltung.
 

Gemüse aus dem eigenen GartenBild vergrößern
Gemüse aus dem eigenen Garten – ein erfüllbarer Wunsch auch auf kleinen Terrassen und Balkonen. (c) Pixabay - condesign (CCO Public Domain)
Die Ausstattung von Garten, Balkon und Terrasse

Steht der Plan für Garten, Balkon oder Terrasse, geht es an die Umsetzung. Es muss gepflastert, gemauert, gebohrt, geschraubt und gepflanzt werden.

Während in einem Garten Rasenflächen, Blumenbeete, Gemüsebeete, Kompostecke, Sitzbereich und viele andere Funktionsbereiche angelegt werden können, müssen sich Besitzer von Balkon und Terrasse stark einschränken. Ihr Aktionsspielraum ist auf wenige Quadratmeter beschränkt. Balkon und Terrasse lassen sich mit Kübelpflanzen und Balkonkästen bestücken, sie bringen Farbe ins Spiel. Wer die Fläche für Zier- oder Nutzpflanzen erweitern möchte, ist mit der Anschaffung eines Hochbeets gut beraten. Sie lassen sich in eigener Regie unkompliziert selber anfertigen, wenn eine geeignete Anleitung zum Bau eines Hochbeets vorliegt. Die Vorteile eines selbstgebauten Hochbeets liegen darin, dass

- sie in jeder beliebigen Größe und
- in jeder gewünschten Höhe gebaut sowie
- an jedem beliebigen Ort aufgestellt werden können.

Innerhalb weniger Stunden lassen sich neue Pflanzflächen addieren. Die Schwierigkeit liegt allerdings in der passenden Bepflanzung.

Ein Lösungsvorschlag: Pflanzenauswahl dem Standort anpassen

Egal, ob halbschattiger Balkon oder vollsonnige Terrasse, für jede Situation gibt es die passenden Pflanzen. Der beste Weg, um die richtigen Pflanzen für den vorhandenen Standort auszuwählen, führt über die Besonnung. Zahlreiche Online-Pflanzenkataloge zeigen passende Pflanzen sortiert nach Standortbedingungen. Dabei sollten Verbraucher zunächst entscheiden, ob sie einen kleinen Gemüsegarten anlegen wollen oder ob das Hochbeet mit farbenfrohen Blütenpflanzen bestückt werden soll.

Wer aus seinem Hochbeet

- Salat,
- Tomaten und
- Paprika

ernten will, hat gute Chancen auf reiche Erträge, wenn der Standort sonnig ist. Rund 6 Stunden Besonnung sind ideal, denn die meisten Gemüsesorten bevorzugen Wärme und Licht in Maßen. Das gilt auch für Kräuter wie

- Rosmarin und
- Lavendel

Mit weniger Besonnung kommen zum Beispiel

- Erbsen,
- Bohnen,
- Linsen oder
- Kichererbsen

aus, die im heurigen Internationalen Jahr der Hülsenfrüchte buchstäblich in aller Munde sind. Weitere Gemüsepflanzen für halbschattige Standorte sind
- Blattsalate
- Rucola,
- Radieschen und
- Kohlrabi

BohnenBild vergrößern
Die Bohne gehört zu den Hülsenfrüchten, sie liefert wertvolle Eiweiße und Mineralstoffe. (c) Pixabay - starbright (CCO Public Domain)
Fazit: Zwar ist das Internet eine unerschöpfliche Informationsquelle, doch die Planung und Umsetzung bleibt individuell und muss an den Einzelfall angepasst werden. Mit Beispielgrundrissen, Bauanleitungen, Praxistipps und Profitricks lässt sich viel bewegen Aber wenn es um Gärten geht, lässt sich nur offline beurteilen, ob das angebaute Gemüse schmeckt und die angepflanzten Blumen gedeihen.
Pd
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