Aus Sicht des Mergentheimer Beraters gelten beispielsweise die 1. NAK in den Zuckerrüben und Wachstumsreglermaßnahmen in Wintergetreide als ganz wichtige Maßnahmen. Die Saat von Sojabohnen und noch ausstehende Unkrautbekämpfungsmaßnahmen in Wintergetreide werden im Tauberkreis als wichtige Maßnahmen eingestuft. Entsprechend strukturiert hier die individuellen Praxistipps für das Zuständigkeitsgebiet von H. Lindner im Main-Tauber-Kreis.
Zuckerrüben: Sofern noch nicht geschehen, jetzt unbedingt die erste NAK platzieren.
Wintergetreide: Die Getreidebestände sind allgemein gesund. In engen Fruchtfolgen oder Stoppelweizen muss jedoch auf Halmbruch geachtet werden (Hilfestellung: www.isip.de). Sofern notwendig und noch nicht geschehen, sollten Wachstumsreglermaßnahmen jetzt zeitnah angegangen werden. Wobei die Dringlichkeit von Weizen über Dinkel, Wintergerste, Triticale und Roggen zunimmt.
Vor allem in Weizen auf warmen, flacheren Standorten kann der Auflauf von Flughafer beobachtet werden. Sofern eine Behandlung jetzt noch notwendig erscheint, sollt diese zeitnah mit Mitteln wie
Axial oder
Traxos durchgeführt werden.
Winterraps: Verbreitet haben die Bestände angefangen zu Blühen. Die Vollblüte vieler Bestände wird im letzten Monatsdrittel erwartet. Das Befallsgeschehen bei den Rapsglanzkäfern war bis zur Blüte allgemein verhalten und nicht bekämpfungswürdig. Mit dem Einsetzen der Blüte spielt der tierische Schädling jetzt keine Rolle mehr.
Aufgrund der geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird die Blütenbehandlung zur Ertragsabsicherung heuer eine größere Rolle spielen als in den Vorjahren. Eine Abschätzung des witterungsbedingten Befallsrisikos ist schwierig und wenn überhaupt nur kurz vor einer geplanten Behandlung sinnvoll (www.isip.de). Faktoren wie ein Fruchtfolgeabstand kleiner als 4 Jahre und Sonnenblumen, Erbsen bzw. Soja in der Fruchtfolge erhöhen das Befallsrisiko.
Praxistipps: Mittel wie beispielsweise
Propulse, Cantus Gold oder Treso können zielgerichtet eingesetzt werden. Für eine gute Bestandsdurchdringung sollten mindestens 300, besser 400 Liter Wasser pro Hektar einsetzt werden. Aus Gründen des Bienenschutzes empfiehlt die Mergentheimer Beratung unbedingt auf die Zumischung von Insektiziden zu verzichten und unbedingt in den Abendstunden zu behandeln.
Außerdem informiert die Beratung rechtzeitig vor einem starken Auftreten von
Kohlschotenrüssler darüber, ob entsprechende Behandlungsmaßnahmen notwendig sind oder ob darauf verzichtet werden kann. Vorbeugende Maßnahmen sind nicht zielführend und nicht notwendig!
(Informationen des Main-Tauber-Kreis vom 20.04.2022)