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19.02.2010 | 01:48 | Qualitätsmanagement-System  

Pflanzenschutzamt: Gute Arbeit mit Brief und Siegel

Oldenburg - Als eines der ersten Institute für Pflanzenkrankheiten in Deutschland richtet das Pflanzenschutzamt in Hannover ein Qualitätsmanagement-System ein.

Pflanzenschutzamt
(c) proplanta
Die dafür notwenigen Vorbereitungen wurden Ende letzten Jahres abgeschlossen und der Erfolg mit einer Urkunde der Staatlichen Akkreditierungsstelle Hannover dokumentiert. „Jetzt arbeiten wir in unseren Laboren nach einem international anerkannten Standard“, erklärt Dr. Carolin von Kröcher, Leiterin des zur Landwirtschaftskammer Niedersachsen gehörenden Pflanzenschutzamtes. Den Kunden könne so eine gleich bleibend hohe Arbeitsqualität garantiert werden. Die Akkreditierung betrifft zunächst den größten Teil der Labore, weitere Bereiche werden in Kürze folgen. 

Während vergleichbare Standards im Lebensmittelbereich und in human- und veterinärmedizinischen Laboren EU-weit vorgeschrieben sind, hat das Pflanzenschutzamt diesen Schritt freiwillig getan. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass die Akkreditierung auch für phytomedizinische Einrichtungen europaweit bald Pflicht sein wird. „So kann anderen EU-Mitgliedstaaten und Drittländern auf Augenhöhe begegnet werden“, stellt Dr. von Kröcher fest. Das werde angesichts eines wachsenden internationalen Handels immer wichtiger und rechtfertige die rund 30.000 Euro teure Akkreditierung.

Im Zuge der Akkreditierung wurden Arbeitsabläufe analysiert, dem EU-Standard angepasst und – für alle Mitarbeiter nachzulesen – in Verfahrens- und Arbeitsanweisungen gegossen. Sie schreiben unter anderem eine ausführliche Dokumentation vor, in der alle Arbeitsschritte, von der Probenannahme bis zum Analyseergebnis, schriftlich fixiert werden. Auf Daten und Erfahrungen anderer Institute konnten die Hannoveraner dabei nicht zurückgreifen. Hier leistet das Pflanzenschutzamt „Pionierarbeit“ für alle Einrichtungen, die später nachziehen werden.

Um die Einhaltung, aber auch Weiterentwicklung der vorgeschriebenen Standards kümmert sich der Beauftragte für Qualitätsmanagement, Dr. Karl-Heinz Pastrik. Ihm ist es auch gelungen, seine rund 45 Kolleginnen und Kollegen nach anfänglichem Zögern für das Qualitätssystem zu begeistern. „Sie reflektieren ihre Arbeit und überlegen ständig, was besser gemacht werden kann“, stellt Dr. Pastrik schon nach kurzer Zeit fest. Der anfangs große Zeitaufwand, z. B. für das Schreiben der Handbücher, hat sich gelohnt, denn Arbeitsabläufe wurden gestrafft und dadurch deutlich effizienter.

Zunächst wurden Labore akkreditiert, in denen Pflanzen auf Bakterien, Viren und Nematoden untersucht oder „genetische Fingerabdrücke“ ermittelt werden. Das Pflanzenschutzamt in Hannover hat sich dabei auf Kartoffeln spezialisiert und genießt international einen sehr guten Ruf. Der nächste Akkreditierungsschritt nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005 wird in diesem Jahr folgen. (lwk ns)
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