Im Projekt des LfULG mit dem Titel »Veränderte Pflanzenschutzmittel- und Nährstoffausträge bei bodenschonender Bewirtschaftung - Risikoanalyse und -vorsorge« wurden auf gepflügten sowie im Mulchsaat- und Direktsaatverfahren bearbeiteten Ackerflächen in der Lommatzscher Pflege erosionswirksame Niederschläge simuliert.
Die durchgeführten Beregnungsversuche haben gezeigt, dass sich die Bewirtschaftungsverfahren Mulchsaat und Direktsaat im Vergleich zum Pflugeinsatz in einer 3-fachen Reduzierung des Oberflächenabflusses und in einer 1,5-fachen Reduzierung des Nmin-Austrages auswirken.
Die Glyphosatfracht im Oberflächenabfluss war insgesamt gering und betrug maximal 2,6 Prozent der applizierten Herbizidmenge. Im Unterboden der Mulchsaat- und Direktsaatvarianten wurden im Vergleich zu der Pflugvariante signifikant höhere Gehalte an Nitrat nachgewiesen. Nitrat kann in diesem Bereich durch das tief reichende pflanzliche Wurzelsystem der Haupt- oder der Zwischenfrucht aufgenommen werden.
Die Glyphosatgehalte im pfluglos bewirtschafteten Boden waren um bis zu 65 Prozent niedriger als im gepflügten. Die maximale Tiefe des Herbizideintrages betrug hierbei 20 cm und war damit bedeutend geringer im Vergleich zu der Pflugvariante.
Infolge des dauerhaften Pflugverzichts erhöht sich das Aufkommen an vertikalkontinuierlichen Makroporen, die eine verbesserte Niederschlagversickerung ermöglichen aber auch einen höheren wassergebundenen Stoffeintrag in den Unterboden befürchten lassen. (PD)
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Schriftenreihe Heft 29 Titel: Stoffaustrag und Bodenbearbeitung