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02.07.2012 | 06:11 | Aktueller Rat zum Pflanzenschutz 

Auf Pilzkrankheiten bei Zuckerrüben und Kartoffeln achten

Dresden - In Zuckerrüben ist bei anhaltend wechselhafter Witterung intensiv auf Befall durch Pilzkrankheiten zu achten.

Praxis-Tipp
(c) proplanta
Bei Starkregenereignissen und Hagel oder Graupel kann es wieder zu Blattverletzungen an den Rübenpflanzen und nachfolgend zur Ansiedlung des Bakteriums Pseudomonas syringae kommen.  Auf den Blättern erscheinen dunkle Flecke von unregelmäßiger Form und Größe, die gehäuft entlang der Blattadern auftreten und nicht bekämpft werden können.  Diese Symptome dürfen nicht mit den Pilzkrankheiten Cercospora-Blattflecken und Ramularia verwechselt werden.

Das LfULG führt ab der 28. Kalenderwoche wieder das Monitoring der Blattkrankheiten in Zuckerrüben auf Kontrollflächen durch. Die Ergebnisse können alle Abonnenten des Pflanzenschutz-Warndienstes wöchentlich aktualisiert unter www.isip.de in der Rubrik „Entscheidungshilfen“ einsehen. Daneben stehen auch zur Ermittlung des Epidemiebeginns von Cercospora beticola und zur Unterstützung der Behandlungsentscheidung die auf Wetterdaten basierenden Prognosemodelle CERCBET 1 und CERCBET 3  unter www.isip.de, Rubrik „Entscheidungshilfen“ zur Verfügung.

Die Infektionsbedingungen für die Krautfäule in Kartoffeln sind in den Regionen mit Niederschlägen und warmen Temperaturen weiterhin günstig. Nach Prognosemodell SIMPHYT (Stand 27.6.12) liegt der Infektionsdruck in weiten Teilen Sachsens bei mittel bis hoch. Bei Blattbefall werden teilsystemische oder systemische Fungizide in Kombination mit einem sporizidem Kontaktmittel (Shirlan, Banjo, Nando oder Ranman Top) empfohlen. Spritzabstände von maximal 7 Tagen sind anzustreben. Bei sporulierendem Blattbefall sind Stoppspritzungen im Abstand von 2 bis 3 Tagen durchzuführen.

Zur Erzielung eines wirksamen Infektionsstoppes sollten die angegebenen Aufwandmengen nicht reduziert werden. Bei der Auswahl der Fungizide ist weiterhin unbedingt ein Wirkstoffwechsel zur Resistenzvermeidung vorzunehmen. Die Spritzabstände für die Folgebehandlungen können unter Beachtung des aktuellen regionalen Infektionsdruckes sowie schlagspezifischer Bedingungen, wie z.B. Krautwachstum, Sortenanfälligkeit, örtliche Niederschlagsmenge, Fungizidgruppe, individuell für den einzelnen Schlag angepasst werden. Nutzen Sie auch die entsprechenden Entscheidungshilfen (SIMPHYT1 und 3), Befallserhebungen und Fachinformationen für Kartoffelanbauer unter www.isip.de.

Quelle: Dr. Kraatz / LfULG Dresden
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