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03.09.2009 | 15:56 | Weinbau 

Pleil: 2009 erwartet Österreich einen sehr guten Weinjahrgang

Wien - "Unsere Weinbauern erwarten, einen schönen September vorausgesetzt, heuer einen sehr guten Weinjahrgang.

Weintrauben
Die Erntemenge ist zu diesem frühen Zeitpunkt natürlich nur sehr schwierig zu schätzen, doch kann man aufgrund des geringeren Traubenansatzes, der kleineren und lockerbeerigen Trauben zum derzeitigen Zeitpunkt doch von einer deutlich kleineren Ernte als im mengenmäßigen Rekordjahr 2008 ausgehen", erklärte Josef Pleil, Präsident des Österreichischen Weinbauverbandes und ergänzte: "Den ersten Schätzungen der Statistik Austria zufolge kann im Jahr 2009 mit einer durchschnittlich hohen Weinernte von 2,6 Mio. hl gerechnet werden. Unseren Erhebungen nach könnte die Weinernte auch noch etwas darunter liegen, da die meisten Gebiete von einer rund 20 Prozent geringeren Weinernte als im Jahre 2008 sprechen.

"Jedenfalls ist im Vergleich zum mengenmäßigen Rekordjahr 2008 mit knapp 3 Mio. hl heuer von einer mengenmäßig durchschnittlichen Weinernte in der Größenordnung zwischen 2,4 und 2,6 Mio. hl auszugehen. Die großen Weinländer Europas wie Frankreich und Italien rechnen mit einer mengenmäßig durchschnittlichen Weinernte. Lediglich Spanien erwartet eine größere Weinernte.


Hohe Qualitäten möglich

"Einen schönen September vorausgesetzt, ist ein exzellenter Weinjahrgang 2009 zu erwarten. Aufgrund des im Vergleich zum Vorjahr geringeren Traubenbehanges und der kleineren und lockerbeerigen Trauben können hohe Mostgradationen bei gleichzeitig ausreichender Säure und hohen Extraktwerten erwartet werden", zeigte sich Pleil erfreut.

Nach einem durchschnittlichen Winter zeigte der Rebenaustrieb einen normalen Traubenansatz. Kühles und teilweise feuchtes Blütewetter führte gebiets- und sortenweise auch zu nennenswerten Verrieselungsschäden. Diese sind der Grund für vielfach lockerbeerige Trauben, was dem Schutz vor Krankheiten sehr dienlich ist. Die umfangreichen Niederschläge führten zu einer sehr guten Wasserversorgung der Böden, weswegen im Laufe des doch sehr warmen Monats August ein rascher Reifefortschritt der Trauben zu beobachten war.


Mostlese begonnen: Sturm ist da

Die Most- und Sturmlese hat im Burgenland bereits begonnen. Die Traubenlese für den Weinausbau wird im Burgenland bei den Frühsorten in der ersten Septemberhälfte beginnen und die Hauptlese anschließend in der zweiten Septemberhälfte stattfinden. In den übrigen Anbaugebieten wird die Hauptlese gegen Ende September beginnen.


Hagelschäden: Rekord

"Die hohen Temperaturen während des Sommers und die feuchte Witterung haben heuer zu bisher nie dagewesenen Hagelschäden in der Landwirtschaft und auch im Weinbau geführt. Bis Mitte August gab es bereits 12 Prozent mehr Hagelschäden als im gesamten Jahr 2008, das ebenfalls von einer hohen Hagelintensität geprägt war. Seit 2005 hat sich die Zahl der Hagelmeldungen bei Wein sogar beinahe versechsfacht. Insgesamt wurden im heurigen Jahr 20 Prozent der Weinflächen in Österreich durch Hagel geschädigt. Die durch Hagel entstandenen Schäden an österreichischen Weinkulturen werden auf mehr als 13 Mio. Euro geschätzt", so Pleil.

Die stärksten Hagelunwetter in den Weinbaugebieten gab es heuer in der Südsteiermark, in Niederösterreich rund um Retz und am Wagram, und in Wien rund um den Nußberg. In der Steiermark und in Wien kam es dabei in vielen Weingärten zu totalen Ernteausfällen. Überraschend war aber, dass trotz des starken Feuchtigkeitsdruckes im heurigen Jahr, die gefürchteten Pilzkrankheiten viel besser hintan gehalten werden konnten als im Vorjahr. (lk-oe)
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