Besonders auf Flächen, die nicht beregnet werden konnten, habe es große Ertragsverluste oder sogar Totalausfälle gegeben, teilte der Landesverband Gartenbau Thüringen am Mittwoch in Erfurt mit. Diese
Betriebe werden ebenfalls Anträge auf Dürrebeihilfen stellen müssen, sagte Geschäftsführer Joachim Lissner. Die am Montag bei der Vorstellung der
Erntebilanz 2018 getroffene Einschätzung: «Im Obst- und
Gemüsebau werde hingegen sogar ein besseres Ergebnis als in den Vorjahren erwartet», sei falsch.
In Mönchpfiffel (Kyffhäuserkreis) und Lumpzig (Altenburger Land) etwa müssten Sträucher der Schwarzen Johannisbeere gerodet werden, da sie vertrockneten. Es habe dort weder Grund- noch Oberflächenwasser zur Bewässerung gegeben. Das bedeute, im kommenden Jahr werde es keine Ernte geben. Dies sei besonders schmerzlich, da die Investitionen bei
Sonderkulturen im Obstbau besonders hoch seien.
Verluste bei Äpfeln könnten erst nach der Ernte beziffert werden. Beim
Freilandgemüse schlugen höhere Kosten für Beregnungsanlagen und Strom zu Buche.
Schädlinge und Krankheitsbefall seien an den Kulturen gestiegen.
Nach Angaben des Agrarministeriums meldeten Landwirte
Ernteausfälle in Höhe von rund 85 Millionen Euro. 260 Betriebe berichteten, die Umsatzeinbußen zwischen 30 und 50 Prozent einfuhren und somit durch Dürrebeihilfen gefördert werden könnten.