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25.01.2022 | 11:28 | Frühjahrsblüher 

Primeln gegen den Corona-Blues: Gärtner zuversichtlich für 2022

Bremen/Weener - Nach zwei coronabedingt schwierigen Jahren blicken die Gartenbaubetriebe in Niedersachsen optimistisch auf das anstehende Frühjahr.

Primeln gegen Corona-Blues
Die Lockdowns der vergangenen beiden Jahre setzten die Gartenbaubetriebe in Niedersachsen unter Druck: Händler blieben auf Frühjahrsblühern sitzen. Zum Saisonstart 2022 ist die Branche zuversichtlich - das hat auch mit Corona zu tun. (c) proplanta
Pünktlich zum Saisonbeginn stehen viele bunte Frühjahrsblüher bereits in Gartencentern und Blumenläden bereit, wie der Wirtschaftsverband Gartenbau Norddeutschland der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. «Tulpen, Narzissen, Primeln und Stiefmütterchen sind inzwischen überall in Niedersachsen und Bremen zu bekommen», sagte Verbandsgeschäftsführerin Gaby Eberts.

Trotz steigender Infektionszahlen laufe die Produktion in den Gartenbaubetrieben bislang ohne größere Ausfälle. «Gärtnern hat viel mit frischer Luft zu tun», sagte Eberts. Gärtnerinnen und Gärtner seien froh, die frisch gezogenen Frühjahrsblüher nun gegen den «Winter- und Corona-Blues» anbieten zu können.

Optimistisch stimme die Branche zudem, dass die Nachfrage nach Blumen und Zierpflanzen seit Beginn der Pandemie gestiegen sei. Die Branche profitiere vom Trend zum Heimwerken und Gärtnern. Gleichzeitig sei die Sorge vor einem neuen Lockdown in diesem Frühjahr gering, sagte Eberts.

Mit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 und auch im Frühjahr 2021 mussten Gartencenter und Blumenläden in Niedersachsen schließen. Gartenbaubetriebe entsorgten wegen des Verkaufsverbots im vergangenen Jahr zwischenzeitlich Tausende Blumen, die für den Handel bereitstanden. Die Wiedereröffnung erfolgte in Niedersachsen dann unmittelbar vor dem für die Branche wichtigen Valentinstag, während andernorts Blumenläden dann noch geschlossen blieben.

«Die vorzeitige Ladenöffnungen war für uns ein existenziell wichtiger Erfolg im letzten Jahr», sagte Eberts. Zudem hätten Gartenbaubetriebe bei Überbrückungshilfen ihre Blumen als verderbliche Waren anrechnen lassen können. Dies habe die Situation auch entspannt. Aktuell bereiten laut dem Verband die gestiegenen Rohstoffpreise und höhere Energiekosten den Gärtnerinnen und Gärtnern Sorgen. «Die ersten haben deshalb bereits mit Preiserhöhungen reagieren müssen», sagte Eberts.

Dass sich immer mehr junge Menschen für grüne Berufe interessieren, stimmt die Gartenbaubranche mit Blick auf den Ausbildungsmarkt zuversichtlich. Die Branche biete krisenfeste Arbeitsplätze, betonte Eberts. «Das ist gerade im Hinblick auf den Fachkräftemangel ein Riesenvorteil.» Der Wirtschaftsverband Gartenbau Norddeutschland verwies auf Zahlen des Bundesinstitutes für Berufsbildung (BIBB).

Demnach wurden bis Ende September 2021 deutschlandweit insgesamt rund 6.000 neue Ausbildungsverträge für den Gärtnerberuf geschlossen - rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders bei den Staudengärtnern verzeichneten die grünen Ausbildungsberufe demnach einen Zuwachs.

Laut Landwirtschaftskammer sind Betriebe der Blumen- und Pflanzenproduktion eine wichtige Säule der niedersächsischen Wirtschaft. Die rund 500 Blumen- und Zierpflanzenbaubetriebe erwirtschafteten mit rund 2.400 Vollzeitbeschäftigten pro Jahr Produktionswerte von mehr als zwei Milliarden Euro.
dpa/lni
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