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22.11.2007 | 13:40 | Winterrapsanbau 

Rapsanbau in Deutschland für 2008 stark rückläufig

Lüdinghausen - Der Winterrapsanbau in Deutschland ist stark rückläufig.

Winterrapsanbau
(c) proplanta
Das ergibt eine repräsentative Umfrage der Kleffmann Group. Das Marktforschungsinstitut, das sich auf den Agrarbereich spezialisiert hat, prognostiziert für das Anbaujahr 2007/08 einen Rückgang der gesamten Winterrapsfläche um 12,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Anbaufläche beträgt damit insgesamt schätzungsweise knapp 1,33 Millionen Hektar. Das bedeutet gegenüber dem Rekordjahr 2006/07 einen Rückgang um gut 196.000 Hektar. Durch Schneckenfraß und Umbruch kann die Fläche sich zusätzlich noch um circa 2 Prozent bis zur Ernte reduzieren. Die Studie wurde von Mitte Oktober bis Anfang November unter 1.200 Rapserzeugern aus dem gesamten Bundesgebiet erhoben.

Aussetzung der Stilllegungsverpflichtung für Getreide ist wichtigster Grund
Die Aussetzung der Stilllegungsverpflichtung durch die EU-Kommission ist einer der Hauptgründe für den Flächenrückgang beim Winterraps. Leere Getreidelager und der hohe Bedarf an Maisflächen für die Biogasanlagen hatten unter anderem zu dem Beschluss geführt. Die Non-Food-Fläche für Raps sinkt vor diesem Hintergrund deutschlandweit um gut 32 Prozent (100.000 Hektar).

Abzulesen ist das aus den Begründungen der Landwirte für ihre Flächen-Entscheidungen: So ist für 49 Prozent der befragten Rapserzeuger der ausgesetzte Stilllegungssatz Auslöser für die Rücknahme der Non-Food-Flächen. Durch die schlechte Witterung im August hatten einige Landwirte zudem Probleme, den Raps auszubringen. Weitere Entscheidungsgründe wie Fruchtfolge, Schlaggröße (Größe der bestellten Parzelle) oder der Raps-Auszahlungspreis spielen in diesem Jahr bei der Non-Food-Fläche eine untergeordnete Rolle.

Food-Fläche für Raps sinkt in Deutschland um 8 Prozent
Auch die Food-Fläche wird laut Kleffmann Group signifikant sinken. Hier geht das Institut von einem Rückgang um 8 Prozent aus. Damit liegt die Anbaufläche bei circa 1,12 Millionen Hektar. Die Gründe hier sind vielfältiger als beim Non-Food-Anbau: Neben Fruchtfolge (26 Prozent), Schlaggröße (13 Prozent) und Aussetzung des Stilllegungssatzes (8 Prozent) nennen die Landwirte den Raps-Auszahlungspreis (7 Prozent) und die gute Wirtschaftlichkeit des Getreideanbaus (5 Prozent).

„Der Rückgang der Raps-Anbaufläche ist eine natürliche Reaktion auf die derzeitige Marktlage: Das hohe Preisniveau für Getreide macht eine Umstellung für die Landwirte attraktiv. Zudem herrschten im August und September schwierige Aussaatbedingungen. Sobald sich die Preisrelation zwischen Winterraps und Winterweizen wieder auf das Verhältnis 2:1 einpendelt, wird sich auch die ökonomische Vorzüglichkeit des Rapsanbaus verbessern. Es ist damit zu rechnen, dass in diesem Fall die Rapsanbaufläche 2008 wieder ansteigen wird“, kommentiert Burkhard Kleffmann, geschäftsführender Gesellschafter der Kleffmann Group, die Ergebnisse der Raps-Studie. (PD)
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