Rapsanbau in Österreich verharrt auf niedrigem NiveauSankt Pölten - Der Rapsanbau in Österreich bewegt sich weiterhin auf niedrigem Niveau. Wie die Landwirtschaftskammer Niederösterreich unter Hinweis auf aktuelle Zahlen aus den Mehrfachanträgen 2022 mitteilte, liegt die Anbaufläche nur noch bei rund 28.000 ha. |
(c) proplanta Statistik Austria hatte Ende April in ihrer Schätzung der diesjährigen Anbauareale sogar nur etwa 26.400 ha angegeben; das wären 7 % weniger als 2021 mit 28.300 ha. Zu Beginn der noch laufenden Periode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) im Jahr 2014 hatte die Anbaufläche von Raps in Österreich nach Kammerangaben noch bei rund 53.000 ha gelegen. Somit hat sich der Rapsanbau in dem Alpenland innerhalb von acht Jahren fast halbiert.
Als Gründe dafür nannte die Landwirtschaftskammer stagnierende Erträge aufgrund klimatischer Herausforderungen wie Hitze und Trockenheit sowie den verstärkten Schädlingsbefall bei gleichzeitig immer weniger zur Verfügung stehenden Bekämpfungsmöglichkeiten. Das erschwere den Rapsanbau und führe letztlich zu Ernteausfällen.
„Wir brauchen geeignete Instrumente und vor allem Mittel, um das Risiko abzufedern und den Rapsanbau in Österreich überhaupt zu ermöglichen“, forderte der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Lorenz Mayr. Eine alternativlose Verringerung verfügbarerer Pflanzenschutzmittel hätte gerade auch aufgrund des Klimawandels und dem dadurch vermehrten Auftreten neuer Schädlinge enorm negative Auswirkungen auf die heimische Versorgungssicherung.
„Um die Ölsaatenproduktion im Inland beziehungsweise in der EU und damit die Eigenversorgung zu erhöhen, ist es notwendig, die für die Produktion erforderlichen Betriebsmittel zuzulassen“, so Mayr. Es gehe darum, die Lebensmittelversorgung in Österreich sicherzustellen. Hier seien allerdings auch immer mehr die Auswirkungen des Ukraine-Krieges zu spüren, denn der Anteil der Rapsimporte aus der Ukraine in die EU habe bei 50 % gelegen. Daher sei es umso wichtiger, die heimische und EU-weite Versorgungssicherheit mit Nahrungsmitteln und Rohstoffen zu stärken.
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