Dieses Jahr läuft die Rapsvermarktung in der EU nur langsam an. Die
Bauern verkaufen nur zögerlich, die Verarbeitungsmargen sind schlecht, die Rapsöl-Nachfrage ist schlecht. Mittelfristig haben sich die Preiserwartungen für den Raps aufgrund globaler Entwicklungen verbessert. Beträchtliche Produktionseinbußen in Kanada und Australien werden zu einem deutlich geringeren Angebot führen. Trotz höherer Ernte in der Ukraine deuten die neuesten Ölweltprognosen vom 11. August auf einen Rückgang der globalen Exporte von etwa 2,0 Mio. T in 2017/18. China wird weiterhin große Importmengen benötigen aufgrund fallender eigener Rapsproduktion. Auf dem
Weltmarkt werden weniger Mengen für den Europäischen Markt zur Verfügung stehen. Deswegen bleibt die Rapsversorgung in der Europäischen Union in 2017/18 relativ eng trotz einer Erhöhung der
Rapsernte in der EU um ca. 1,4-1,6 Mio. T.
Die
Rapspreise werden sich voraussichtlich trotz üblicher Fluktuation sich zumindest leicht verbessern. Die weltweite Knappheit wird vermutlich zu Preissteigerungen in Januar/Juni 2018 führen. Natürlich ist der Wechselkurs weiterhin eine wichtige Variable. Auch andere Einflüsse werden möglicherweise unterm Strich die Rapspreise stützen. Insbesondere bei Palmöl ist davon auszugehen, dass der größte Angebotsdruck bereits hinter uns liegt. Das Wachstum der Palmölproduktion wird sich in 2018 abschwächen. Die Einflüsse von
Sojabohnen und Sonnenblumensaat sind zurzeit noch relativ schwer einzuschätzen.