Frankreich befürchtet heuer eine gegenüber dem Vorjahr um 15% kleinere Weizenernte. Dennoch will Frankreich auch 2011/12 fleißig Weizen exportieren - nämlich 20 Mio. t, davon 14 Mio. t in Drittländer.
Dem Vernehmen nach habe Frankreich dieser Tage eine Weizenausschreibung Algeriens im Umfang von 600.000 bis 650.000 t gewonnen, wobei Preise von USD 366,- (EUR 250,45) pro t cif genannt wurden. Tunesien kaufte dieser Tage 25.000 t Weizen zur Lieferung im Juli zu USD 330,- (EUR 225,81) pro t cost and freight, für US-amerikanischen Hard Red Winter sollen in diesem Tender bis zu USD 358,- (EUR 244,97) pro t verlangt worden sein.
Aus alter Ernte verlangsamt sich der Weizenexport aus der EU nunmehr. Laut Kommission wurden in der abgelaufenen Berichtswoche Weizenexportlizenzen für nur mehr 128.000 t ausgegeben. Damit summiert sich der Weichweizenexport der Union nach 49 Wochen des Wirtschaftsjahres auf 17,8 Mio. t (Vergleichszeitraum 2009/10: 16,8 Mio. t).
Und im dieswöchigen Mailabo des Deutschen Bauernverbandes
DBV heißt es: "Die Sorgen der Bauern um die Ernte 2011 sind auch nach den Gewittern mit Starkregen in einzelnen Regionen groß. 'Mancherorts war der Regen im wahrsten Sinne des Wortes nur der Tropfen auf den heißen Stein', kommentierte Dr. Helmut Born, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Im Westen und Südwesten Deutschlands waren jetzt allerdings die Niederschlagsmengen innerhalb kurzer Zeit so hoch, dass das Wasser bei extrem ausgetrockneten Böden oberirdisch abfloss und für eine Versorgung der Wurzeln nun nicht zur Verfügung steht.
Eine durchgängige Erholung der Feldbestände ist nicht eingetreten. Nach wie vor besonders stark von der Trockenheit betroffen sind die Mitte und der Osten Deutschlands. Die Wintergerstenbestände reagierten vielerorts bereits mit einer Notreife, d.h. sie reifen vorzeitig ab anstatt das Korn zu füllen. Neben den Getreide- und Rapsbeständen macht der fehlende erste Grünlandschnitt den Milchviehbetrieben große Schwierigkeiten. Umso wichtiger würden für die Futterbaubetriebe die Ertragsentwicklungen der Maisbestände werden, wozu aber jetzt ausreichend Niederschläge notwendig seien."