Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

14.06.2011 | 14:58 | Getreidemarkt 

Regen bringt wenig Entspannung für Bestände in der von Trockenheit geplagten EU

Washington / Paris / Wien - Entgegen erster Interpretationen durch die Warenterminmärkte dürfte der Regen in den von der Trockenheit geplagten EU-Staaten von Frankreich über Deutschland bis nach Polen doch nur wenig Entspannung für die Getreidebestände gebracht haben.

Weizen
Frankreich befürchtet heuer eine gegenüber dem Vorjahr um 15% kleinere Weizenernte. Dennoch will Frankreich auch 2011/12 fleißig Weizen exportieren - nämlich 20 Mio. t, davon 14 Mio. t in Drittländer.

Dem Vernehmen nach habe Frankreich dieser Tage eine Weizenausschreibung Algeriens im Umfang von 600.000 bis 650.000 t gewonnen, wobei Preise von USD 366,- (EUR 250,45) pro t cif genannt wurden. Tunesien kaufte dieser Tage 25.000 t Weizen zur Lieferung im Juli zu USD 330,- (EUR 225,81) pro t cost and freight, für US-amerikanischen Hard Red Winter sollen in diesem Tender bis zu USD 358,- (EUR 244,97) pro t verlangt worden sein.

Aus alter Ernte verlangsamt sich der Weizenexport aus der EU nunmehr. Laut Kommission wurden in der abgelaufenen Berichtswoche Weizenexportlizenzen für nur mehr 128.000 t ausgegeben. Damit summiert sich der Weichweizenexport der Union nach 49 Wochen des Wirtschaftsjahres auf 17,8 Mio. t (Vergleichszeitraum 2009/10: 16,8 Mio. t).

Und im dieswöchigen Mailabo des Deutschen Bauernverbandes DBV heißt es: "Die Sorgen der Bauern um die Ernte 2011 sind auch nach den Gewittern mit Starkregen in einzelnen Regionen groß. 'Mancherorts war der Regen im wahrsten Sinne des Wortes nur der Tropfen auf den heißen Stein', kommentierte Dr. Helmut Born, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Im Westen und Südwesten Deutschlands waren jetzt allerdings die Niederschlagsmengen innerhalb kurzer Zeit so hoch, dass das Wasser bei extrem ausgetrockneten Böden oberirdisch abfloss und für eine Versorgung der Wurzeln nun nicht zur Verfügung steht.

Eine durchgängige Erholung der Feldbestände ist nicht eingetreten. Nach wie vor besonders stark von der Trockenheit betroffen sind die Mitte und der Osten Deutschlands. Die Wintergerstenbestände reagierten vielerorts bereits mit einer Notreife, d.h. sie reifen vorzeitig ab anstatt das Korn zu füllen. Neben den Getreide- und Rapsbeständen macht der fehlende erste Grünlandschnitt den Milchviehbetrieben große Schwierigkeiten. Umso wichtiger würden für die Futterbaubetriebe die Ertragsentwicklungen der Maisbestände werden, wozu aber jetzt ausreichend Niederschläge notwendig seien."
zurück
Seite:12
weiter
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Ukraine darf auf Verlängerung des Agrarabkommens hoffen

 Internationaler Weizenmarkt: EU verliert Marktanteile an Russland

 Getreideproduktion: EU-Kommission erwartet mehr Mais und weniger Weizen

 Matif-Futures erholen sich

 Höhere Zölle auf russisches Getreide

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken