Die beiden Taubertäler Fachleute H.
Lindner und T. Bender hofften ab Montag mit Schauerneigung und Niederschlag und geben Hinwiese zu speziell in der Region Main-Tauber-Kreis anfallenden Feldarbeiten.
Wintergerstenaussaat: Außer in Zwischenfrüchten ist das Ausfallgetreide zwischenzeitlich mechanisch beseitigt worden. In Ausfallgetreide sind bisher nur wenige
Blattläuse zu finden. In Mais finden sich dagegen momentan immer wieder Blattläuse. Deshalb sollte in unmittelbarer Nähe von noch vorhandenem Mais mit der Aussaat von
Wintergerste unbedingt noch abgewartet werden. Die Läuse wandern sonst vom abreifenden Mais in die auflaufende Wintergerste womit Virusprobleme nahezu vorprogrammiert wären.
Auf bekannten Ackerfuchsschwanzflächen kann das Feld dagegen saatfertig hergerichtet werden (Scheinsaat) um den
Ackerfuchsschwanz zum Keimen zu bringen. Dieser Aufwuchs muss dann vor der Saat mechanisch oder chemisch nochmals beseitigt werden. Anschließend möglichst ohne weitere große Bodenbearbeitung die Saat „einschlitzen“.
Bodenherbizide wirken nur optimal wenn der Boden ausreichend durchfeuchtet ist. Flufenacet ist der Gräserwirkstoff welcher im Herbst in allen gängigen Produkten vorhanden ist. Auf tonigen, trockenen, klutigen Standorten ist der Einsatz der vollen Aufwandmenge von 240 g/ha Wirkstoff notwendig. Auf gut abgesetzten, lehmigen Standorten lässt sich über eine leichte Aufwandmengenreduzierung nachdenken, denn dort ist der Ackerfuchsschwanzdruck meist nicht so hoch als auf den übrigen Flächen.
Tipp: Der optimale Einsatzzeitpunkt für
Herbizide ist vor dem unmittelbaren Feldaufgang der Wintergerste, spätestens aber in das Auflaufen der Kultur hinein.
Winterraps: Bei Frühsaaten mit gutem Feldaufgang steht bald die erste Wachstumsreglermaßnahme an. Dafür prädestiniert sind u.a beispielweise die Mittelkombination bestehend aus 0,5 Liter/ha Carax + 0,5 Liter/ha Folicur oder die alleinige
Ausbringung von 0,5 Liter/ha Toprex oder ähnliche Produkte.
Sollten nächste Woche flächig Niederschläge fallen wird das Ausfallgetreide und die visuell sichtbare Verunkrautung weiter zunehmen. Dann noch ausstehende Behandlungen können nach den Niederschlägen mit den blattaktiven Produkten wie Belkar, Runway oder Gräsermitteln durchgeführt werden. In bisher unterentwickelten Rapsbeständen mit außerordentlichem Ausfallgetreideaufgang sollte mit dem Einsatz eines geeigneten Gräsermittels nicht zu lange gewartet werden.
Hinweis: Der
Rapserdfloh tritt glücklicherweise flächig weiter in nicht nennenswertem Ausmaß auf. Eine Behandlung ist also nicht notwendig.
Düngung (DüV): Auch auf Flächen mit
Winterraps, Wintergerste und Zwischenfrüchten beginnt am 01.10.2019 die Sperrzeit zur Gülleausbringung. Der Düngebedarf liegt derzeit bei maximal 60 kg/ha Gesamtstickstoff.
Hinweis: Auf Grünland kann noch bis 30.10.2019
Gülle ausgebracht werden.
(Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 20.09.2019)