In der ersten Hälfte dieses Jahres kamen 35 Prozent der im Einzelhandel verkauften deutschen Weine aus dem größten deutschen Anbaugebiet, wie die Marketing-Einrichtung Rheinhessenwein am Mittwoch in Oppenheim mitteilte. Ein Jahr zuvor waren es noch 30,5 Prozent.
Allerdings ging der im Einzelhandel erzielte Durchschnittspreis für Rheinhessenwein von 2,97 auf 2,83 Euro je Liter zurück. Im Direktbezug vom
Winzer wurden hingegen - über alle Qualitäten hinweg - im
Schnitt 7,77 Euro je Liter erreicht, fast ein Euro mehr als im Vorjahreszeitraum (6,84 Euro).
Der Präsident des Weinbauverbands Rheinhessen, Ingo Steitz, führte die Entwicklung neben der Qualität der Weine auf die inzwischen größere Bekanntheit der Region zwischen Mainz, Worms, Alzey und Bingen zurück: «Auch wenn viele nicht wissen, wo Rheinhessen liegt, wissen viele, dass es uns gibt.» Auch bei den Exporten spiele rheinhessischer Wein eine wesentliche Rolle, sagte der Geschäftsführer des Verbands der Rheinhessischen Weinkellereien, Albrecht Ehses.
Insgesamt sei es der Branche bislang aber nicht gelungen, die Verbraucher insgesamt für deutsche Weine zu begeistern, kritisierte Steitz. «Im täglichen Einkaufsverhalten, wenn es um die Sekundenentscheidungen vor dem Regal geht, ist der deutsche Wein nicht der erste Gedanke.»
Ein Marktanteil deutscher Weine im
Lebensmitteleinzelhandel von 39,7 Prozent sei noch nicht zufriedenstellend. «Da müssen wir in der Branche daran arbeiten.»