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04.12.2022 | 16:36 | Pflanzenschutzmittelreduktion 

Risiken der Pflanzenschutzmittel in der Schweiz nehmen ab

Bern - Die in der Schweiz von der Landwirtschaft ergriffenen Maßnahmen zu Reduktion der Risiken von Pflanzenschutzmitteln für Oberflächengewässer, das Grundwasser und naturnahe Lebensräume zeigen Wirkung.

Pestizide
(c) proplanta
Das belegen die jetzt vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) zum ersten Mal veröffentlichten Berechnungen der entsprechenden Risikoindikatoren. Diese waren entwickelt worden, nachdem das Parlament im Jahr 2021 das Ziel festgelegt hatte, bis 2027 die mit Pflanzenschutzmitteln verbundenen Risiken um 50 % zu reduzieren.

Die ermittelten Zahlen seien vielversprechend, doch bis zur Erreichung der Ziele in der Praxis sei es noch ein weiter Weg, fasste das BLW die erste Messrunde zusammen. Das Kontaminationsrisiko für das Grundwasser konnte laut Bundesamt - verglichen mit dem Referenzzeitraum 2012 bis 2015 - um die Hälfte verringert werden; auch das Risiko für Oberflächengewässer sei rückläufig. Das sei unter anderem auf die Sanierung von Waschplätzen für Spritzgeräte und die Maßnahmen zur Verringerung von Abdrift und Abschwemmung zurückzuführen.

Noch keine Verbesserung bezüglich der Risikoreduktion zeige hingegen der Indikator für naturnahe Lebensräume. Im vergangenen Jahr mussten die Schweizer Landwirte laut BLW vermehrt Pflanzenschutzmittel einsetzen, weil die Witterungsbedingungen schlecht waren und die Ausbreitung von Krankheiten begünstigten. Dieser Anstieg habe zwar den Reduktionstrend der letzten Jahre verlangsamt, betreffe aber in erster Linie Pflanzenschutzmittel, die auch in der Biolandwirtschaft zugelassen seien.

Insgesamt wurden 2021 dem BLW zufolge in der Schweiz bezogen auf den Wirkstoff 2.259 t Pflanzenschutzmittel verkauft. Bei den Fungiziden sei der Absatz im Vergleich zum Vorjahr um 187 t gestiegen; hier seien allein 170 t mehr an Schwefel, Kupfer und Kaliumbicarbonat verkauft worden. Bei den Insektiziden habe es eine Zunahme beim Paraffinöl, das in der Biolandwirtschaft zugelassen sei, um 154 t gegeben.

Ein erneuter Rückgang sei hingegen bei den Herbiziden festgestellt worden, und zwar um 18 t. Um die Risiken noch weiter senken zu können, werden in der Schweiz zum 1. Januar 2023 zusätzliche Reduktionsmaßnahmen eingeführt. Dann werden beispielsweise Antidriftdüsen obligatorisch. Außerdem werden im ökologischen Leistungsnachweis bestimmte Pflanzenschutzmittel verboten, wenn ein weniger gefährliches Alternativprodukt zugelassen ist.
AgE
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