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16.03.2014 | 10:45 | Wiederzulassungsverfahren 

Risikobewertung von Glyphosat veröffentlicht

Frankfurt - Mit Blick auf das laufende turnusmäßige EU-Wiederzulassungsverfahren für den Herbizidwirkstoff Glyphosat haben sieben Hersteller von Pflanzenschutzmitteln, die sich in der deutschen Arbeitsgemeinschaft Glyphosat zusammengeschlossen haben, auf die nach ihrer Ansicht große Bedeutung des Wirkstoffes für eine nachhaltige und unabhängige europäische Landwirtschaft hingewiesen.

Glyphosat
(c) proplanta
Ohne Glyphosat würde sich der Anbau einiger Kulturpflanzen in manchen Regionen Deutschlands gar nicht mehr lohnen, erklärte die Arbeitsgemeinschaft und verwies auf den Evaluierungsbericht des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), der Ende vergangenen Jahres vorgelegt worden war und kürzlich auf der Website der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) veröffentlicht wurde.

Die BfR-Risikobewertung zeige, dass Glyphosat kein unzumutbares Risiko für die Gesundheit von Mensch und Tier sowie für die Umwelt darstelle, betonte die Arbeitsgemeinschaft. Ebenso gebe es keine Hinweise auf mutagene, krebserregende oder fruchtschädigende Wirkungen.

Die Hersteller machten deutlich, dass ein Wegfall von Glyphosat spürbare Auswirkungen auf die europäische Lebensmittelproduktion hätte. Pflanzenschutzmittel, die den Wirkstoff enthielten, gehörten weltweit zu den meistgenutzten Herbizidprodukten und kämen auch in Europa häufig zum Einsatz.

Mit der Veröffentlichung des BfR-Berichts ist die Risikobewertung von Glyphosat in die nächste Phase gegangen. Die EFSA hat die Neubewertung des Wirkstoffes bekanntgemacht und zur öffentlichen Kommentierung eingeladen, um auch Stakeholder und die Öffentlichkeit an der Diskussion zu beteiligen. Noch bis zum 11. Mai 2014 können Kommentare eingereicht werden.

Der neue Bericht wird derzeit von Experten aus allen EU-Mitgliedstaaten im Rahmen eines wissenschaftlichen Peer-Review-Verfahrens untersucht. Es wird erwartet, dass EFSA noch in diesem Jahr zu einer Entscheidung bezüglich Glyphosat gelangt. Der Wirkstoff hatte im Jahr 2002 eine EU-weite Zulassung erhalten, die 2015 ausläuft. (AgE)
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