Das ist ein erstes Ergebnis eines dreijährigen Forschungsprojektes, das ein Expertenteam der Fachberatung für Naturland, der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) und des in Brandenburg ansässigen Vereins zur Rekultivierung und Erhaltung von Nutzpflanzen (VERN) durchführen.
Wie das Bundesprogramm Ökologischer
Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (
BÖLN) als Projektträger am Dienstag vergangener Woche (11.8.) in Bonn weiter mitteilte, lag bei den Anbauversuchen in Bayern und Brandenburg der durchschnittliche Methioningehalt der Hirse mit 3,54 g/kg
Trockenmasse (TM) deutlich über den betreffenden Gehalten von
Futtergetreide und Ackerbohnen mit jeweils nur 1,7 g/kg TM sowie von Erbsen mit lediglich 1,9 g/kg TM.
Auch die Gehalte anderer schwefelhaltiger Aminosäuren wie Cystein, Lysin und Threonin seien höher ausgefallen als erwartet. Werner Vogt-Kaute von der Fachberatung für
Naturland zeigte sich überzeugt, dass der in der Praxis häufig beobachtete Leistungsanstieg von Biolegehennen beim Zufüttern von Rispenhirse auf deren hohen Methioningehalt zurückzuführen sei. Deshalb könnte die Kultur zu der von der
EU-Ökoverordnung geforderten 100-prozentigen Biofütterung beitragen.
Für die Rispenhirse sprächen auch der relativ einfache Anbau und ihre Toleranz gegenüber Trockenheit. Größere Ertragsunterschiede zwischen den verschiedenen Sorten seien nicht festgestellt worden. Vogt-Kaute zufolge muss die Auswertung der beiden verbleibenden Anbauversuchsjahre zeigen, wie stabil die Werte unter wechselnden Anbaubedingungen sind. Zudem sei es notwendig, die bisherigen positiven Effekte auf die Leistung von Biogeflügel in Fütterungsversuchen zu prüfen.