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22.01.2015 | 09:00 | Zuckerwirtschaft 

Rübenjahr: Kampagnen gehen zu Ende

Bonn - Am kommenden Freitag wird die Zuckerrübenkampagne 2014 in den drei rheinischen Zuckerfabriken Appeldorn, Euskirchen und Jülich zu Ende gehen.

Zuckerrübenernte 2014
Ungewöhnliches Rübenjahr: Rüben im Rheinland wurden so früh gesät wie selten zuvor. (c) proplanta
Wie der Geschäftsführer des Rheinischen Rübenbauer-Verbandes (RRV), Dr. Peter Kasten, nach Angaben des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV) in einem Interview mit der am Donnerstag  in Bonn erscheinenden Landwirtschaftlichen Zeitschrift (LZ) Rheinland betont, sei die Kampagne außergewöhnlich lang gewesen. Sie sei am 15. September gestartet und habe insgesamt rund 130 Tage gedauert. Nach Kastens Angaben wurden rheinlandweit durchschnittlich zwischen 87 und 88 t/ha geerntet.  Das sei bisher der höchste Masseertrag, der den hohen Wert von 2011 mit 77,3 t/ha noch übertreffe.

Der Zuckergehalt werde letzten Endes eher unterdurchschnittlich sein und unter 17 Prozent (2011: 17,8 Prozent) liegen. Dennoch bedeuteten die erzielten Zuckererträge von knapp unter 15 t/ha einen neuen Spitzenwert im Rheinland, so dass Rübenanbauer sowie Zuckerfabriken in dieser Hinsicht mehr als zufrieden sein könnten. Sorgen bereite der gesamten Zuckerwirtschaft aber die aktuelle Situation am Zuckermarkt. So sei der Weißzuckerpreis in der EU seit Mitte 2013 angesichts eines reichlichen Angebotes bereits um über 30 Prozent gefallen. Das schlage voll auf die bäuerlichen Einkommen durch. Zudem werde infolge der EU-weit hohen Erträge eine große Menge an Nichtquotenzucker erzeugt, der in 2014/15 nicht vollständig vermarktbar sein wird. Die Folge ist eine hohe Rübenvortragsnotwendigkeit mit entsprechender Anbaueinschränkung in 2015.

Insgesamt ist nach den Worten des RRV-Geschäftsführers das Rübenjahr 2014 ungewöhnlich gewesen. Die Rüben im Rheinland wurden so früh gesät wie selten zuvor. Bereits in der ersten Märzhälfte kam ein großer Teil der Rüben in den Boden. „Alle Rüben, die pünktlich in den Boden gekommen sind, haben sich gut entwickelt. Bis Ende Juni gab es eine relativ trockene Witterungsphase, die dazu geführt hat, dass die Rüben in die Tiefe gewachsen sind“, beschreibt Dr. Kasten die Startbedingungen der „Süßen Knollen“. Ab Anfang Juli bis in den Dezember hinein war es durchgehend feucht und auch meistens mild. Die Rüben hatten durchwachsen und auch enorm an Ertrag zulegen können, was den Rübenbauern letztendlich eine Rekordernte beschert hat. „Die hervorragenden Ertragsergebnisse im Rheinland stimmen uns auch für die Zukunft optimistisch im Hinblick auf den sich verschärfenden Wettbewerb durch den Wegfall der Zuckermarktordnung ab 2017“, so Dr. Kasten. Denn dann müssten sich die rheinischen Rübenbauern gegenüber anderen Rübenanbaugebieten und auch die Zuckerrübe gegenüber anderen Ackerfrüchten behaupten.
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