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26.05.2011 | 10:06 | Anbauflächen Sachsen-Anhalt 

Rückgang bei Wintergetreide und Winterraps - Anbauausdehnung bei Silomais und Zuckerrüben

Halle/Saale - Wie das Statistische Landesamt mitteilt, bleibt Winterweizen 2011 mit 316.000 Hektar weiterhin die anbaustärkste Getreideart in Sachsen-Anhalt.

Getreideanbau
Nach ersten Ergebnissen zu Wintersaaten und zur Frühjahrsaussaatfläche im April haben die Landwirte in diesem Jahr knapp 525.000 Hektar mit Getreide, ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix (CCM) bestellt. Das sind 6 Prozent weniger als im Vorjahr mit 561.328 Hektar.

Gleichzeitig sank auch die Aussaatfläche von Winterraps auf geschätzte 161.500 Hektar.

Der Anbau von Wintergetreide insgesamt wurde im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent verringert. Somit stehen für die Ernte 2011 fast 500.000 Hektar Wintergetreide im Feld.

Beim Anbau von Winterweizen (- 8 Prozent), Wintergerste (- 9 Prozent), Roggen und Wintermenggetreide (- 3 Prozent) sowie Hafer (- 12 Prozent) sind im Vergleich zum Vorjahr Rückgänge zu verzeichnen.

Dagegen wurden die Anbauflächen von Triticale (+ 4 Prozent), Sommerweizen einschließlich Hartweizen (+ 1 Prozent) und Sommergerste (+ 16 Prozent) ausgebaut.

Unter den Wintergetreidearten verliert vor allem Wintergerste zur Ernte 2011 gegenüber 2010 an Bedeutung. Somit erreichte der Anbau von Wintergerste mit geschätzten knappen 86.000 Hektar den niedrigsten Stand der letzten zwanzig Jahre. Im Durchschnitt der letzten sechs Jahre wurden mit Wintergerste noch 104.099 Hektar bestellt. Die größte Erntefläche mit 139.533 Hektar ist auf das Jahr 1990 zurückzuführen.

Eine Anbauausweitung wird beim Silomais in diesem Jahr auf 109.300 Hektar erwartet (+ 11 Prozent gegenüber Vorjahr). Somit liegt der Silomais sogar mit 45 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt (2005/2010 = 75.437 Hektar). Silomais findet nicht nur als Futterpflanze Verwendung, sondern wird auch als Energiepflanze in Biogasanlagen eingesetzt. Auch die ungünstige Herbstbestellung von Wintergetreide und Winterraps sowie deren Auswinterungsschäden haben zur Ausdehnung der Silomaisfläche beigetragen.

Dafür hat die Nutzung des Körnermaisanbaus um 9 Prozent auf geschätzte 16.100 Hektar gegenüber dem Vorjahr abgenommen und bleibt auch in diesem Jahr wieder nicht nur unter 20.000 Hektar (2008 = 22.085 Hektar), sondern auch unter dem langjährigen Durchschnitt (2005/2010 = 18.517 Hektar).

Bei Winterraps ist ein Rückgang des Anbauumfangs gegenüber dem Vorjahr und dem langjährigen Durchschnitt zu verzeichnen. Mit den geschätzten 161.500 Hektar in diesem Jahr liegt er mit 6 Prozent unter dem Vorjahr und mit 2 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. Sein Anteil an der Aussaatfläche ist trotzdem nicht zu unterschätzen und beträgt somit fast ein Fünftel (18 Prozent). Die höheren Auswinterungsverluste beim Winterraps sind zurückzuführen auf die schwache Herbstentwicklung wegen späterer Drillzeit, auf einen nassen Herbst, einen frühen Winter, Staunässe und Wechselfröste im Winter.

Bei den Hackfrüchten stieg die Anbaufläche von Zuckerrüben um ein Zehntel auf 49.800 Hektar, während der Kartoffelanbau mit 12.300 Hektar (- 1 Prozent) gegenüber dem Vorjahr nahezu gleich geblieben ist.

Alle Angaben zu den Aussaatflächen 2011 beruhen auf Mitteilungen einer begrenzten Anzahl der Ernte- und Betriebsberichterstatter von Mitte April 2011.  Daher sind die Ergebnisse als vorläufige Anbautendenzen zu bewerten. Erste Ergebnisse über den tatsächlichen Anbau auf dem Ackerland liefert die Bodennutzungshaupterhebung, deren Ergebnisse erst im Juli 2011 vorliegen. (stala)
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