«An manchen Standorten - beispielsweise leichten Böden oder schweren tonigen Böden - haben wir jetzt schon irreparable Schäden, dort wird es zu
Ernteeinbußen kommen», sagte
Bauernpräsident Joachim Rukwied der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Er hoffe noch auf warmen ergiebigen Landregen im Mai. «Aber eine
Rekordernte werden wir mit Sicherheit nicht einfahren.»
Die Situation sei wegen der Corona-Krise, aber vor allem wegen der Trockenheit «auch wirtschaftlich sehr angespannt». Nur noch 29 Prozent der Landwirte wollten überhaupt noch investieren, die Stimmung sei derzeit getrübt. Letztlich könne man aber erst im Juli und August absehen, welchen Ertrag das Getreide tatsächlich abwirft. Für die Herbstkulturen - etwa Zuckerrüben, Mais, viele Gemüsearten, Obst und Wein - sei er «jetzt noch zuversichtlich», sagte Rukwied.
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes forderte erneut eine steuerfreie Risikoausgleichsrücklage für Landwirte.
Betriebe könnten dann in guten Jahren Geld zur Seite legen, ohne es versteuern zu müssen.
Rukwied betonte zudem, grundsätzlich sei Offenheit für moderne Produktionsverfahren nötig. Die Landwirte benötigten Zugang zu modernen Techniken, mit denen sich etwa widerstandsfähigere Sorten züchten ließen. Weiter sagte er: «Wir brauchen verstärkt
Präzisionslandwirtschaft, damit wir unsere Bestände exakter düngen können.»
Sorgen bereiten Rukwied mögliche Einschränkungen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. «Wir haben immer weniger Wirkstoffe zur Verfügung, um
Schädlinge und Krankheiten bekämpfen zu können», sagte der Bauernpräsident. «Das ist ein großes Risiko und das kann die Landwirtschaft am Ende deutlich stärker belasten als Witterungskapriolen.»