Das Aufkommen liege über dem bislang vom Landwirtschaftsministerium veranschlagten Niveau von 90 Mio. t, erklärte Ressortchef Nikolai Fjodorow in einem Fernsehinterview am Mittwoch (4.12.), ohne jedoch eine neue Zahl zu nennen.
Ein Spitzenergebnis hat in dieser Saison laut Fjodorow die Produktion von
Körnermais erreicht, aber auch die von Sonnenblumenund Rapssaat. Zwei Tage zuvor hatte die Abteilung für Agrarmarktregulierung im Landwirtschaftsministerium das Exportpotential für Getreide in dieser Saison auf 20 Mio. t geschätzt, darunter für Weizen auf 14,3 Mio. t, für Gerste auf 2,4 Mio. t und für Mais auf 2,8 Mio. t. Dabei gehen die Beamten von einem Gesamtangebot von gut 103 Mio. t Getreide einschließlich Übergangsbeständen von 12,3 Mio. t und erwarteter Importe von 0,7 Mio. t aus.
Den Inlandsbedarf schätzen sie auf 68,3 Mio. t, wovon 35 Mio. t auf Futtergetreide entfallen sollen. Die Endbestände sehen die Fachleute bei 14,3 Mio. t.
Im laufenden Wirtschaftsjahr wurden bis zum 20. November laut Angaben des Ministeriums insgesamt gut 13,1 Mio. t Getreide exportiert; das waren 15,3 % mehr als im gleichen Zeitraum von 2012.
Derweil hat dem Ressort zufolge die Mitte Oktober gestartete Getreideintervention im asiatischen Teil Russlands bereits stabilisierend auf die Preise gewirkt. Deren Rückgang sei gestoppt; seit einem Monat seien Aufschläge zwischen 2 % und 3 % wöchentlich zu verzeichnen.
Zugleich schloss das Ministerium spätere Interventionsankäufe von Getreide auch im europäischen Teil Russlands nicht aus. Nach Angaben der Moskauer Nationalen Warenbörse (NTB)wurden imRahmen der
Intervention in Sibirien bis Ende der ersten Dezemberwoche insgesamt rund 443.200 t Getreide angekauft. (AgE)