Sein Ressort rechnet dabei trotz anhaltender Trockenheit in einigen Regionen weiterhin mit einer Ernte von 95 Mio. t gegenüber nur rund 70,9 Mio t im Vorjahr.
Wie der Minister am Dienstag vor Journalisten in Moskau weiter ausführte, bewegen sich die aktuellen Erwartungen anderer Institutionen und Experten zwischen 90 Mio. t und 97 Mio. t.
Während Vertreter einzelner Regionen über dürrebedingte Ernteausfälle berichteten, seien in anderen Landesteilen die Erwartungen vor allem für das Sommergetreide zuletzt heraufgesetzt worden, erklärte Fjodorow.
Nach seinen Angaben sind landesweit rund 6,5 Mio. ha von Dürre betroffen. Auf 1,9 % der Anbaufläche seien die Bestände vollständig verloren gegangen, so der Ressortchef. Nur zwei Tage später wurde dieser Anteil allerdings mit 2,6 % angegeben.
Im Juni und Anfang Juli seien in mehreren Regionen des europäischen Russlands außerordentlich hohe Temperaturen verzeichnet worden, teilte das Ministerium am Donnerstag (11.7.) mit. Bei der Regierungsberatung hatte Ministerpräsident Dmitrij Medwedew angekündigt, dass vom Staat 6 Mio. t Getreide aus der Ernte aufgekauft würden, falls gut 95 Mio. t gedroschen würden.
Der Prognose des Landwirtschaftsministeriums zufolge dürften mindestens 50 Mio. t Weizen geerntet werden, verglichen mit 37,7 Mio. t in der Saison 2012/13. Manche Experten sagen eine Weizenproduktion von bis zu 54 Mio t voraus.
Im Blick hat Fjodorow auch schon die Herbstbestellung, die laut seinen Angaben etwa 16 Mio. ha umfassen sollte, während sich die betreffende Fläche zur Ernte 2013 abzüglich der Auswinterungen auf gut 14,7 Mio. ha beläuft.
In den nächsten Jahren solle das mit Winterkulturen bestellte Areal auf bis zu 20 Mio. ha ausgeweitet werden, sagte der Minister. Dadurch würden die witterungsbedingten Risiken in der Pflanzenproduktion verringert. Fjodorow lobte die staatliche Interventionspolitik.
Die 2012/13 zunächst stark gestiegenen
Getreidepreise seien dann gesunken und regionale beziehungsweise lokale Angebotsdefizite ausgeglichen worden. Es sei Marktstabilität ohne Verhängung eines Exportstopps erreicht worden, hob der Ressortchef hervor. Dabei befinde sich im nationalen Interventionsfonds mit 1,36 Mio. t sogar noch mehr Getreide als zunächst vorausgesagt. (AgE)